Hamburg. „Grenze des Bezahlbaren ist mancherorts erreicht“, sagt ein Immowelt-Experte – allerdings fahren Vermieter nun eine neue Strategie.

Die Mietpreisentwicklung hält mit den steigenden Immobilienpreisen nicht Schritt. Während sich bei den Kaufpreisen für Wohnimmobilien keine Entspannung abzeichnet, stagnieren die Mieten von Bestandsobjekten in Hamburg bei Neuvermietung. Das geht aus dem Mietkompass für das dritte Quartal des Immobilienportals Immowelt hervor.

Danach lag die Durchschnittsmiete bei den Wohnungsmieten für eine Drei-Zimmer-Wohnung aus dem Bestand im zweiten Stock mit 80 Quadratmeter Wohnfläche und Standardausstattung bei 10,89 Euro (kalt) je Quadratmeter Wohnfläche. Gegenüber dem zweiten Quartal 2021 liegt der Preisanstieg bei null Prozent.

Immobilien: Auch in anderen Großstädten stabile Mieten

„Immer mehr Großstädte weisen mittlerweile stabile Angebotsmieten auf. Nach den teils drastischen Anstiegen sind jetzt sogar leichte Preiskorrekturen zu beobachten“, sagt Jean-Carl Mehles, Chef des Markt Researchs bei Immowelt. Ursachen für diese Entwicklung seien die verstärkte Neubautätigkeit und normale Marktmechanismen: „Die Grenze des Bezahlbaren ist mancherorts erreicht“, sagt Mehles.

Besonders in den Städten, in denen die Mieten jahrelang nur die Richtung steil nach oben kannten, scheinen sich die Märkte zu beruhigen. Untersucht wurden insgesamt 14 Städte. Danach stagnieren die Mieten neben Hamburg in Bremen, Essen, Dresden, Nürnberg und München.

Immobilien: Mieten in Hamburg liegen im oberen Drittel

In Stuttgart und Frankfurt sanken die Mieten um ein Prozent. Mietanstiege von maximal zwei Prozent gibt es noch in Düsseldorf, Köln, Berlin und Leipzig. Hamburg liegt bei der Höhe der Miete im oberen Drittel. Nur in München, Stuttgart und Frankfurt werden höhere Quadratmeterpreise verlangt.

Allerdings gehen Vermieter angesichts der steigenden Inflation zunehmend dazu über, bei Neuvermietung eine Indexmiete zu vereinbaren. Die Indexmiete orientiert sich am Verbraucherpreisindex, der vom Statistischen Bundesamt festgelegt wird.