Hamburg. Haustiere scheinen fast nirgendwo in Hamburg erwünscht zu sein. Doch dafür fehlt Rechtsgrundlage. Welche Regeln gelten.
Bello und Mauzi sind bei Hamburgs Vermietern nicht willkommen. Haustiere erlaubt – dieser Hinweis findet sich in den Wohnungsanzeigen nur bei fünf Prozent aller Angebote aus der Hansestadt, wie eine Untersuchung des Immobilienportals Immowelt für 81 Großstädte ergab.
Hamburg rangiert dabei auf den hintersten Rängen, wenn es um die Tierfreundlichkeit von Vermietern geht. Nur einige wenige Städte wie Bremen, Dortmund oder Oldenburg schneiden mit einer Erlaubnisquote von drei Prozent noch schlechter ab.
Vermieter lehnen Haustiere nicht nur in Hamburg häufig ab
Beim Mieterverein zu Hamburg löst das keine Verwunderung aus. „Je angespannter der Wohnungsmarkt ist, desto mehr versuchen die Vermieter zu verbieten, weil sie sich die Mieter aussuchen können“, sagt Geschäftsführer Siegmund Chychla.
Die Studie zeigt, dass es Mieter mit Haustieren in den sieben großen Städten schwer haben, allerdings schneidet keine davon so schlecht wie Hamburg ab. In den Metropolen machen deutlich weniger Anbieter beim Inserieren einen Haken beim Merkmal „Haustiere erlaubt“. Aber in Berlin dürfen Mieter immerhin noch bei elf Prozent der Vermieter Haustiere halten. Stuttgart, Köln und Frankfurt kommen auf acht Prozent. In München und Düsseldorf liegt die Haustierquote bei sieben Prozent.
„Haltung von Haustieren darf nicht willkürlich verweigert werden"
„Die Haustierhaltung kann nicht grundsätzlich im Mietvertrag verboten werden“, sagt Chychla. Eine Klausel, die Tierhaltung pauschal verbietet, ist nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes unwirksam. „Für Kleintiere wie Hamster, Meerschweinchen, Mäuse oder Wellensittiche braucht es keine Erlaubnis“, sagt der Mietrechtsexperte.
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Für ungewöhnliche Tiere wie eine Gift- oder Würgeschlange gilt diese pauschale Erlaubnis aber nicht. Bei Hunden und Katzen muss einer Erlaubnis des Vermieters eingeholt werden. „Die Haltung darf aber nicht willkürlich verweigert werden“, sagt Chychla.
Welche Stadt die tierfreundlichste Deutschlands ist
Bei Katzen dürften sich kaum Gründe finden, die gegen eine Haltung sprechen. Beim Hund hängt die Erlaubnis vom Einzelfall ab. „Der Vermieter kann argumentieren, dass ein zu enges Treppenhaus oder ein kleiner Fahrstuhl gegen die Haltung spricht, weil andere Bewohner dann dem Tier schwer ausweichen können“, sagt Chychla. Die Haltung von Kampfhunden kann aber ohne weitere Begründung untersagt werden.
Offenbar fürchten viele Vermieter durch Tierhaltung Schäden an der Wohnung. Doch es geht auch anders. In Wolfsburg gestatten 26 Prozent der Vermieter Haustiere. Die niedersächsische Großstadt ist damit die tierfreundlichste in Deutschland.