Hamburg. Wohntraumstudie: Besonders die Ergebnisse für Generation Z sind überraschend – und in Hamburg nicht billig. Die Hintergründe.
Das frei stehende Einfamilienhaus ist, allen Diskussionen um Flächenverbrauch zum Trotz, nach wie vor die Traumimmobilie der Deutschen, wie eine neue Wohntraumstudie des größten Vermittlers von Immobilienfinanzierungen, der Interhyp AG, zeigt.
Auf die eigenen vier Wände mit umliegendem Garten fährt vor allem eine Generation ab, von der man es nicht erwartet hätte, weil sie an vorderster Front gegen den Klimawandel und für Nachhaltigkeit kämpft und für die die CO2-Neutralität nicht schnell genug erreicht werden kann. Die Generation Z, also die Zehn bis 25-Jährigen sind in ihren Lebenseinstellungen überraschend konservativ, wie Interhyp-Vorständin Mirjam Mohr bei der Vorstellung der Studie sagt. Befragt wurden für diese Generation Z 18- bis 25-Jährige.
Junge Menschen träumen vom Eigenheim
Von ihnen wünschen sich 71 Prozent ein frei stehendes Einfamilienhaus und das vor allem im ländlichen Bereich. Dieser Wert liegt noch über dem der Gesamtbevölkerung, von ihr wünschen sich 65 Prozent ein frei stehendes Einfamilienhaus. „Zersiedelung wird von den 18- bis 25-Jährigen nicht als Problem erkannt. Weil sie ihre Wohnträume im ländlichen Bereich verwirklichen wollen, sehen sie das noch nicht als Problem an“, sagt Mohr. Nur 18 Prozent wollen in einer Großstadt leben. Eine Eigentumswohnung ist für 25 Prozent der Jugendlichen erstrebenswert, aber nur, wenn es sich um ein Penthouse handelt.
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93 Prozent der Generation Z wünschen sich eine eigene Immobilie, und 29 Prozent wollen das auch möglichst bald erreichen. „Die Zielstrebigkeit hat uns, bei einem Höchstalter von 25 Jahren, schon überrascht“, sagt Mohr. „Für diese Generation sind Gerechtigkeit und ökologisches Engagement einerseits wichtig, gleichzeitig halten sie Besitz und Wohlstand für überdurchschnittlich erstrebenswert“, sagt Mohr. 89 Prozent wünschen sich einen gut bezahlten Job und 86 Prozent einen sicheren und festen Platz im Leben. Der Einsatz für Nachhaltigkeit rangiert mit 67 Prozent erst auf dem vierten Rang der persönlichen Vorstellungen, hinter der Selbstoptimierung mit 84 Prozent.
Deutsche „haben Angst vor explodierenden Mieten“
Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden wird auch in der Gesamtheit der Bevölkerung immer größer. 72 Prozent der Mieter wünschen sich eine eigene Immobilie, möglichst mit Garten, Garage und Gäste-WC. 2019 lag dieser Wert noch bei 66 Prozent. Doch der Weg zur eigenen Immobilie wird als kaum mehr realisierbar eingeschätzt. „Viele Mieter haben eine regelrechte Torschlusspanik. Sie fürchten angesichts der angespannten Marktlage, sich kein Eigentum mehr leisten zu können und haben Angst vor explodierenden Mieten“, sagt Mohr.
Schon jetzt kann der Immobilienkauf häufig nur realisiert werden, weil Verwandte und Freunde das Eigenkapital aufstocken. 29 Prozent gaben an, dass sie sonst ihren Kauf hätten aufschieben müssen. 83 Prozent der Mieter haben Angst vor hohen finanziellen Belastungen durch den Immobilienkauf. In Hamburg müssen im Schnitt zwischen 600.000 und 900.000 Euro für eine Immobilie bezahlt werden.