Hamburg. Senatoren aus Hamburg und Bremen trafen sich am Dienstagabend zu Gesprächen. Was dabei herausgekommen ist.
Im Sommer des vergangenen Jahres hatten die beiden größten deutschen Hafenkonzerne HHLA und Eurogate Pläne öffentlich gemacht, ihren Containerumschlag in den deutschen Seehäfen zusammenzulegen. Seitdem sind die Gespräche ins Stocken geraten. Die Politik hat bisher zugeschaut, ohne einzugreifen. Das ist nun vorbei.
Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) und Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) sowie ihre Bremer Amtskollegen Dietmar Strehl (Grüne) und Hafensenatorin Claudia Schilling (SPD) haben als Vertreter der großen Anteilseigner der beiden Unternehmen, deutlich gemacht, dass die Fusion politisch gewünscht ist.
Bremen und Hamburg machen Druck
Als am Dienstagabend das EM-Spiel Deutschland gegen Frankreich angepfiffen wurde, saßen die vier Spitzenpolitiker im Hamburger Rathaus zusammen und berieten, wie sie mehr Druck auf die Unternehmen ausüben könnten. Hinterher ließen sie einen Satz verlauten: „Mit der Gründung einer gemeinsamen Terminalgesellschaft können gute Perspektiven für unsere Häfen entstehen.“
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Allein dadurch, dass sie sich öffentlich äußerten, erhöht sich nun den Druck auf die Vorstände von HHLA und Eurogate, die Fusionsgespräche zügig voranzubringen. „Es gibt kein Problem, das nicht zu lösen wäre“, hieß es aus dem Umfeld der Senatoren.
Zügige Einigung ist erwünscht
Sie drängen auf eine zügige Einigung, weil sie sehen, dass ihre Häfen gegenüber den europäischen Konkurrenten aus Rotterdam und Antwerpen an Boden verlieren. Zudem wollen sie verhindern, dass die deutschen Terminalbetriebsgesellschaften durch die starke Marktmacht der Reedereien gegeneinander ausgespielt werden.
Der Chef der Bremer Logistik Group (BLG), Frank Dreeke, hatte kürzlich erklärt, dass ein verhandlungsfähiges Angebot vorliege, dem die HHLA nur noch zustimmen müsse. Hamburg ist mit 68 Prozent Mehrheitseigentümer der HHLA. Die Eurogate-Gruppe gehört zur einen Hälfte dem Hafenunternehmen Eurokai und zur anderen Hälfte der BLG. Deren größter Anteilseigner ist wiederum mit 50,4 Prozent Bremen.