Hamburg. Es wird die dritte Umbenennung seit 2002 sein. Warum dieser Schritt notwendig ist – und was der Hallen-Sponsor sonst noch plant.
Im August stehen erstmals wieder Konzerte in der Barclaycard Arena an, zunächst aber noch mit einem Bruchteil der möglichen Besucherzahl. Bis Weltstars dort wieder vor einem vollen Haus auftreten können, wird es noch etwas länger dauern – und dann wird die Arena einen neuen Namen haben. „Im September werden wir sie in ‚Barclays Arena‘ umbenennen“, sagt Tobias Grieß, der Chef von Barclaycard Deutschland mit Sitz in Hamburg.
Seit der Eröffnung des Bahrenfelder Mehrzweck-Veranstaltungsgebäudes für Sportwettkämpfe und Konzerte im Jahr 2002 hieß es bereits Color Line Arena (bis 2010) und O2 World Hamburg (bis 2015). Die erneute Umbenennung wird erforderlich, weil auch der Sponsor einen neuen Firmennamen erhält: Aus Barclaycard wird Barclays. So heißt die vor gut 330 Jahren gegründete Bank-Muttergesellschaft aus London.
Hamburgs Barclaycard Arena bekommt einen neuen Namen
„Wir arbeiten ohnehin sehr verzahnt mit dem Konzern und können durch den Namenswechsel von der größeren Strahlkraft seiner Marke und seiner weltweiten Präsenz profitieren“, erklärt Grieß. Einen „Big Bang“ für die Umbenennung werde es nicht geben: „Wir beginnen in dieser Woche, unsere Kunden anzuschreiben, um sie darüber zu informieren, dass zwischen Juli und November die Kreditkarten gegen neue ausgetauscht werden“, so Grieß. Im September erfolge die Umstellung der Internetseiten, der App und der Geschäftspost auf das neue Logo.
Auch Änderungen für Barclaycard-Kunden
All das sei zwar „kein günstiges Unterfangen“, räumt der Deutschlandchef ein. Aber der Großteil der Kosten entfalle auf den Kartentausch, der wegen der Umstellung auf ein PIN-Verfahren, das größere Sicherheit bietet als die Unterschrift, ohnehin anstand. Im neuen Namen drückt sich laut Grieß jedoch auch das Selbstverständnis des Unternehmens besser aus: „Wir stehen für mehr als nur die Karte.“
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Zwar haben von den 1,5 Millionen Kunden in Deutschland rund 1,3 Millionen die Kreditkarte. Es ist aber das Ziel, im neuen Geschäftsfeld der Absatzfinanzierung deutlich zu wachsen. Im vorigen Jahr hat Barclaycard in diesem Bereich eine Kooperation mit Amazon gestartet: Bei Bestellungen ab einem Warenwert von 100 Euro kann sich der Kunde dafür entscheiden, den Kaufpreis in drei bis 48 Raten über eine Finanzierung von Barclaycard mit einem effektiven Jahreszins von 7,69 Prozent zu zahlen.
Weniger Reisen führten zu Einbußen
Zwar profitierte Barclaycard im Corona-Jahr von der Zunahme der – häufig per Kreditkarte bezahlten – Online-Käufe. Dies konnte aber die Einbußen aus dem Rückgang des Reiseverkehrs nicht ausgleichen. „In der Spitze steht etwa ein Drittel der Kartentransaktionen in Zusammenhang mit Reisen und Restaurantbesuchen“, sagt Grieß. Die zunächst in der Branche aufgekommene Befürchtungen über höhere Zahlungsausfälle wegen der Pandemie waren bisher unbegründet.
Das ist besonders für Barclaycard relevant. Denn bei diesen Karten handelt es sich – anders als bei den in Deutschland sonst üblichen Kreditkarten mit monatlicher Girokonto-Abbuchung – um Karten mit echter Kreditfunktion. Der Nutzer kann sich für eine Rückzahlung in Raten entscheiden.
Bonität der Kunden ist besser geworden
„Im Schnitt hat sich die Bonität der Kunden sogar verbessert“, sagt Grieß. Sie hätten mit dem Geld, das nicht zum Beispiel für Reisen ausgegeben wurde, Verbindlichkeiten abgebaut. Zwischenzeitlich habe Barclaycard beim Neugeschäft gebremst, weil noch nicht absehbar war, wie sich Covid-19 auf die Wirtschaft auswirkt, nun aber gebe man wieder mehr Gas.
Nachdem das Unternehmen auch im Jahr 2020 weiter gewachsen ist – die Mitarbeiterzahl in Hamburg stieg von knapp 700 auf rund 720 Personen - soll es 2021 weiter nach oben gehen: Barclaycard weist aktuell fast 50 offene Stellen aus.