Hamburg. Schon Anfang Mai könnte es bei der Hamburger Sparkasse losgehen – wenn es bis dahin den Corona-Impfstoff gibt.
Nicht nur große Hamburger Industrieunternehmen wie Airbus, Beiersdorf oder Aurubis wollen so schnell wie möglich damit beginnen, ihre Beschäftigten gegen Corona zu impfen. Auch die Haspa hat ein Konzept dafür erarbeitet, das der Sozial- und Gesundheitsbehörde zur Genehmigung vorliegt. „Wir könnten innerhalb von vier Wochen alle rund 4500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter impfen“, sagte Haspa-Chef Harald Vogelsang dem Abendblatt.
„Ich würde mir wünschen, dass wir gleich Anfang Mai beginnen können – und ich halte das auch nicht für ausgeschlossen“, so Vogelsang. Geplant sind zwei „mobile Impfstraßen“, die nacheinander an den Haspa-Standorten am Adolphsplatz und am Wikingerweg sowie an mehreren Regionalleitungen eingerichtet würden.
Impfzentren in Hamburg entlasten
Außer der Haspa-Betriebsärztin wären in den vier Wochen weitere fünf Ärzte dort tätig, insgesamt würden die Impfstraßen von 16 meist befristet beschäftigten Personen betrieben. Man gehe davon aus, die Kosten – bis auf die für den Impfstoff – selber zu tragen.
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„Unsere große Bitte ist, dass wir ihn so bald wie möglich bekommen, auch damit wir die Impfzentren und das Gesundheitssystem entlasten können“, sagte Vogelsang. „Menschen, die in unseren Filialen seit mehr als einem Jahr tapfer in vorderster Linie stehen, haben es verdient, jetzt schnell geimpft zu werden.“
Etwa ein Drittel der Haspa-Mitarbeiter gehören zur „kritischen Infrastruktur“
Vorgesehen sei, mit Beschäftigten zu beginnen, die in Kundenkontakt stehen. Etwa ein Drittel der Haspa-Mitarbeiter gehören laut Vogelsang zur „kritischen Infrastruktur“, weil sie unter anderem die Bargeldversorgung der Bevölkerung und den Zahlungsverkehr sicherstellen.
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„Wir freuen uns, dass sich so viele Unternehmen in der Impfkampagne engagieren wollen“, sagte dazu ein Sprecher der Sozial- und Gesundheitsbehörde. Doch das könne erst infrage kommen, wenn so viel Impfstoff verfügbar sei, dass die sogenannte Priorisierung aufgehoben werde – und die Liefermengen für den Mai kenne man noch nicht.
Vogelsang: „Die Nerven der Menschen liegen blank“
„Nachdem die Unternehmen in Hamburg die erste Corona-Welle noch relativ gut überstanden haben, ist der Substanzverzehr nun in nahezu allen Branchen deutlich spürbar“, sagte Vogelsang zu den Auswirkungen der Pandemie auf die Wirtschaft: „Die dritte Welle darf nicht mehr allzu lange dauern, denn die Nerven der Menschen liegen blank.“
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Noch vor dem Sommer müsse eine „positive Aufbruchstimmung“ in Deutschland einsetzen, so der Haspa-Chef, „sonst wird es wirklich schwierig. Dazu kann und muss auch die Politik beitragen, ungeachtet allen Wahlkampfgetöses.“