Börnsen. Trotz Rückschlag in der TV-Show startet das Start-up aus Börnsen bei Hamburg gerade durch. Ihren Umsatz haben sie vervierfacht.

Es gab viel Lob und Anerkennung von den Löwen für die Repaq-Macher Katja und Sven Seevers und Hannes Füting von der Firma Super Seven: „Tolle Idee“, ein „Problemlöser-Produkt“, hieß es aus der Jury.

Doch als es darum ging, ob einer der Investoren in das Öko-Unternehmen mit Sitz in Börnsen (Kreis Herzogtum Lauenburg) und Berlin tatsächlich einsteigt, wurden die Töne kritischer. „Ihr wollt zu viel auf einmal, konzentriert euch erst mal auf das Wesentliche“, lautete ein Ratschlag.

Höhle der Löwen: Kein Deal für Jungunternehmer mit 50 Jahren

Als ein Löwe nach dem anderen absagte und letztlich keiner bereit war, 600.000 Euro für zehn Prozent der Anteile an einem jungen Unternehmen auszugeben, das biologisch abbaubare Verpackungen der Marke Repaq produziert, wurden die Gesichter der Jungunternehmer im Alter um die 50 lang und länger.

So war es am Montagabend in der „Höhle der Löwen“ zu sehen – viele Monate nach der Aufzeichnung im Fernsehstudio. Bei den Repaq-Machern, die sich bereits seit dem gemeinsamen Produktdesign-Studium kennen, ist die Enttäuschung längst verflogen und Zuversicht und Optimismus gewichen.

So läuft die Investoren-Show auf Vox ab

  • „Die Höhle der Löwen“ – Fans sprechen von DHDL – ist eine erfolgreiche Fernsehshow im TV-Sender Vox. In jeder Folge präsentieren vier bis fünf junge Unternehmen sich und ihre Produkte einer Jury von fünf potenziellen Investoren.
  • Ziel der Gründer ist es, von den Unternehmerinnen und Unternehmern Geld und Know-how zu erhalten. Im Gegenzug geben sie Unternehmensanteile ab. Die Jury („Die Löwen“) prüft das Geschäftsmodell auf Herz und Nieren, dann entscheidet jeder Löwe für sich, ob er einsteigt.
  • Am Montag hat die neunte Staffel von DHDL begonnen. Zum Löwenteam, das in wechselnder Zusammensetzung auftritt, gehören Judith Williams und Dagmar Wöhrl sowie Carsten Maschmeyer, Nils Glagau, Georg Kofler, Ex-Formel-1-Pilot Nico Rosberg und Ralf Dümmel. Er schließt die meisten „Deals“ mit den Start-ups ab.

Repaq: Große Handelsketten sind Kunde

„Wir hatten ohnehin nicht unbedingt mit einem Deal gerechnet. Wir sind ein Unternehmen, dessen Kunden andere Unternehmen sind. Dieses B2B-Geschäft ist für die Löwen aber nicht sehr interessant. Und keiner von ihnen hat besondere Erfahrungen in der Verpackungsbranche. Aber über das positive Feedback haben wir uns sehr gefreut“, sagt Mitgründer Hannes Füting heute.

Erfolgreich sei Repaq auch ohne einen der Investoren aus der Fernsehshow. „Wir haben 15 Beschäftigte, der Umsatz hat sich 2020 auf knapp eine Million Euro vervierfacht.“

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Zu den Kunden, die kompostierbares Repaq-Verpackungsmaterial und ganze Verpackungen beziehen, gehören kleine Öko-Anbieter und große Handelsketten. Und andere Investoren wurden auch gefunden. „Ein früherer und ein aktueller Profifußballer aus der Bundesliga haben sich an der Firma beteiligt“, sagt Füting.

Das Magazin

Pünktlich zur neuen Staffel hat das Abendblatt ein Magazin über Ralf Dümmel in den Handel gebracht. Es kostet 9 Euro und ist auch im Abendblatt-Shop am Großen Burstah 18–32 sowie unter shop.abendblatt.de erhältlich. (Treuepreis für Abonnenten bei Kauf übers Abendblatt: 8 Euro).

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