Hamburg. Hamburger Initiative startet nächste Woche. Ein A320 soll als Wasserstoffdemonstrator am Flughafen dienen.

Derzeit hat die Corona-Pandemie die Luftfahrt noch voll im Griff. Doch diese Branche war in ihrer Geschichte „stets dann am innovativsten, wenn globale Krisen herrschten“, sagt Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos). Als einer der weltweit größten Luftfahrtstandorte habe die Hansestadt das klare Ziel, auch bei der Entwicklung nachhaltigerer Technologien für das Fliegen eine führende Rolle zu spielen.

Genau dazu soll eine neue Initiative namens „Sustainable Aero Lab“ dienen, die in der kommenden Woche startet: Viermal jährlich will man internationale Start-ups, die sich zum Beispiel mit Wasserstoff als künftigem Treibstoff für Flugzeuge befassen, mit erfahrenen Experten zusammenbringen, um den Erfahrungsaustausch zu fördern und Anregungen zu geben. Zunächst findet diese Netzwerkveranstaltung, an der in der ersten Runde junge Firmen aus Deutschland, den USA und Irland teilnehmen werden, natürlich virtuell statt.

Innovation beschleunigen

Es gehe darum, Innovation zu beschleunigen, sagte Stephan Uhrenbacher, der Geschäftsführer des Sustainable Aero Lab. Er leitet die Hamburger Investmentgesellschaft Density Ventures und hat selbst mehrere Start-ups gegründet, darunter die Online-Bewertungsplattform Qype, die im Jahr 2013 vom Wettbewerber Yelp übernommen wurde, sowie Avocadostore, einen Internet-Marktplatz für Ökomode.

Beim Sustainable Aero Lab handele es sich um ein Non-Profit-Projekt, so Uhrenbacher: „Die Start-ups müssen keine Anteile abgeben, und sie müssen auch nicht nach Hamburg ziehen.“ Zu den Mentoren, die bisher gewonnen werden konnten, gehören der Hamburger Nico Buchholz, früherer Flottenchef der Lufthansa, daneben der ehemalige Airbus-Technologiechef Paul Eremenko.

Lesen Sie auch:

Wie Westhagemann am Dienstag sagte, gibt es außerdem Überlegungen, einen Airbus A320 als Wasserstoffdemonstrator am Hamburger Flughafen zu positionieren. Gedacht ist dabei nach Angaben des Luftfahrtnetzwerks Hamburg Aviation an einen von der Lufthansa ausgemusterten Jet, an dem man die Betankung mit Wasserstoff erproben kann. Angepeilt wird, sie noch 2021 oder 2022 nach Hamburg zu holen.