Berlin. Insbesondere jüngere Arbeitnehmer können sich einer aktuellen Studie zufolge einen Job in der Pflege vorstellen. Das sind die Gründe.

Die Corona-Krise führt offenbar dazu, dass Pflegeberufe sowie Berufe im Öffentlichen Dienst bei jungen Arbeitnehmern beliebter werden. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie der Königsteiner Gruppe, die unserer Redaktion vorliegt.

Mehr als jeder Fünfte der 18- bis 29-Jährigen gaben demnach an, dass ihr Interesse an einem Arbeitgeber in der Pflege in den vergangenen zwölf Monaten angestiegen ist, acht Prozent berichten dabei von einem deutlichen Anstieg. Bei den 30- bis 39-Jährigen ist es mit 24 Prozent sogar fast jeder Vierte, der sich nun mehr für eine Tätigkeit in der Pflege interessiert.

Pflege: Jeder fünfte Arbeitnehmer würde in der Pflege anfangen

Die Zustände der Personalengpässe sowie der hohen Belastung infolge der Corona-Pandemie haben der Studie zufolge mögliche Bewerber nicht verschreckt. Im Gegenteil. 19 Prozent aller befragten Arbeitnehmer würden sich der Studie zufolge sofort bei einer Pflegeeinrichtung bewerben, wenn sie dort eine passende Stelle sehen.

Der Haken an der Sache: Mehr als jeder Zweite kritisiert, dass Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser als Arbeitgeber gar nicht auf sich aufmerksam machen würden.

Jobsicherheit steigert die Attraktivität des Jobs

Warum aber interessieren sich trotz der Arbeitsbelastung und der meist immer noch niedrigen Bezahlung Arbeitnehmer nun stärker für Pflegeberufe? Ein Grund könnte die anstehende Veränderung des Arbeitsmarktes sowie der drohende Arbeitsplatzverlust im Zuge der Pandemie sein.

So gaben 56 Prozent der Befragten die Jobsicherheit als Kriterium an, mit der Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser bei ihnen punkten.

Auch der Öffentliche Dienst gewinnt an Beliebtheit

Der Jobsicherheit ist es wohl auch zu verdanken, dass auch Berufe im Öffentlichen Dienst der Studie zufolge an Beliebtheit gewinnen. Fast jeder Dritte interessiert sich demnach nun mehr für einen Job im Öffentlichen Dienst.

Hoch im Kurs stehen dabei vor allem Tätigkeiten bei der Öffentlichen Verwaltung, bei Universitäten und Hochschulen und bei der Polizei. Wichtigste Gründe für die steigende Attraktivität sind der Studie zufolge die Jobsicherheit, die Sozialleistungen sowie die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Nach der jüngsten Tarifverhandlung steigen zudem die Löhne im Öffentlichen Dienst.

Für die Studie hatte das Kölner Marktforschungsinstitut Respondi im Dezember bundesweit 1.036 berufstätige Arbeitnehmer befragt.