Hamburg. Karl J. Pojer geht überraschend von Bord. Über die genauen Gründe des plötzlichen Abschieds wird spekuliert.

Am Ende ging offenbar alles sehr schnell: Noch im Sommer hatte das Abendblatt mit Karl J. Pojer (65), seit sieben Jahren Vorsitzender der Geschäftsführung von Hapag-Lloyd Cruises, gesprochen. Da war von einem Abschied nicht die Rede. Vielmehr sah er es als seine Aufgabe an, das Kreuzfahrtunternehmen, das gerade erst von der Konzernmutter TUI zur Hälfte an den Konkurrenten Royal Caribbean verkauft worden war, auf Kurs zu halten.

Doch jetzt geht Pojer überraschend von Bord: Die Integration der Marke Hapag-Lloyd Cruise unter dem Dach des Joint Ventures TUI Cruises sei abgeschlossen, hieß es. Dies sei der geeignete Zeitpunkt, die Führung zum Ende des Jahres an die Geschäftsführung von TUI Cruises abzugeben. Neuer Chef von Hapag-Lloyd Cruises werde Julian Pfitzner, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

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Über die genauen Gründe des plötzlichen Abschieds wird spekuliert – es war ein offenes Geheimnis, dass Pojer nicht die treibende Kraft hinter dem Teilverkauf war. In der gemeinsamen Erklärung liest sich das anders: „Es war ein wichtiger Schritt, die erfolgreiche und starke Marke Hapag-Lloyd Cruises in das Joint Venture der TUI Group und Royal Caribbean einzubringen. Ich habe diesen Weg aktiv und intensiv begleitet und gestaltet. Nun ist es der richtige Zeitpunkt, die Aufgaben an die neue Führung zu übergeben“, so Pojer. Der Branche wird der Mann, der als Hotelier des Jahres 2020 ausgezeichnet worden war, fehlen.