Hamburg. Nach der Wahl Joe Bidens: Verbandschefs hoffen auf Ende des Handelsstreits. Auch Politiker zeigen sich erfreut über den Wahlausgang.

In Hamburgs Wirtschaft setzt man große Hoffnungen in den neu gewählten US-Präsidenten Joe Biden. „Ich bin überzeugt davon, dass wir in den internationalen Beziehungen unmittelbar ein besseres Klima bekommen“, sagte Hans Fabian Kruse, Präsident des Aga Unternehmensverbands der norddeutschen Groß- und Außenhändler.

„Wir brauchen einen vitalen Freihandel, neues Vertrauen in multilaterale Abkommen, Organisationen und vor allem zwischen den Partnern des transatlantischen Bündnisses“, so Kruse. Die Herausforderungen blieben jedoch unverändert, „da auch Präsident Biden stark auf den amerikanischen Binnenmarkt fixiert ist“. Europa und Deutschland sollten sich „wirtschaftlich weiter für die USA öffnen“, so Kruse.

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Bidens Wahl zum US-Präsidenten biete „eine neue Chance, die Unsicherheit und die Zerwürfnisse der letzten Jahre in den transatlantischen Beziehungen zu überwinden“, sagte auch Matthias Boxberger, Chef des Industrieverbands Hamburg. Er hoffe, dass der neue US-Präsident „einen kooperativen Ton in der Zusammenarbeit mit der EU“ anschlagen wird. „Gerade eine Stadt wie Hamburg, die vom internationalen Handel lebt, muss sich für den Abbau von Handelshindernissen wie Zöllen und für gleiche Investitionsregeln einsetzten“, so Boxberger: „Dafür gibt es nun wieder eine neue Perspektive.“

"Die Hamburger Wirtschaft braucht stabile transatlantische Beziehungen"

Handelskammer-Präses Norbert Aust drückte ebenfalls diese Hoffnung aus. „Die Hamburger Wirtschaft braucht stabile transatlantische Beziehungen und wünscht sich starke, multilateral ausgerichtete Vereinigte Staaten als Partner in der globalen Wirtschaft“, erklärte Aust: „Wir hoffen, dass ein zukünftiger Präsident Biden diese Ziele teilt und den – auch hohen wirtschaftlichen – Wert der transatlantischen Beziehungen weiter steigert.“ Schließlich seien die USA für Hamburg der zweitwichtigste überseeische Außenhandelspartner und damit von großer Bedeutung für den Außenwirtschaftsstandort.

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Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) gratulierte dem Demokraten Joe Biden und seiner künftigen Vizepräsidentin Kamala Harris über den Kurzmitteilungsdienst Twitter: „Ich freue mich über eine neue Chance für bessere transatlantische Beziehungen“, schrieb Tschentscher. „Hamburg setzt auf gute Kontakte in die USA.“

"Erleichterung, dass Joe Biden die Wahl gewonnen hat"

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Nach der Anspannung der vergangenen Tage sei es „eine Erleichterung, dass Joe Biden die Wahl gewonnen hat“, sagte die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne). „Mit Biden wird Kamala Harris Vizepräsidentin der USA und die erste Frau in diesem Amt“, so Fegebank: „Gemeinsam können sie den Menschen jetzt neue Hoffnung geben auf ein besseres Amerika mit fairen Chancen für alle.“

Außerdem bekomme die „zuletzt sehr frostige atlantische Beziehung“ nun die Chance, wieder aufzublühen: „Nur zusammen können wir die großen Herausforderungen unserer Zeit bewältigen, den Klimawandel bekämpfen und für die Freiheit in der Welt streiten.“

Biden will Präsident für alle Amerikaner sein

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    Auch Hamburgs CDU-Landeschef Christoph Ploß begrüßte die Wahl von Biden, nachdem Donald Trump in den USA „die Axt ans demokratische System gelegt“ habe. Der knappe Wahlausgang und die mehr als 70 Millionen Stimmen für Trump sollten nach den Worten von Ploß „aber auch für uns eine Mahnung sein, Themen wie die Bekämpfung des Islamismus und von Clanstrukturen in Großstädten nicht den Populisten zu überlassen.“