Hamburg. Tschentscher, Fegebank und Co. twittern ihre Erleichterung nach dem Ausgang der US-Wahlen. Doch es gibt auch ein “Aber“.

Die Zitterpartie um die US-Wahlen ist beendet. Der kommende Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika heißt Joe Biden. Kamala Harris wird die erste amerikanische Vizepräsidentin. Zahlreiche Hamburger Prominente sowie Politikerinnen und Politiker melden sich nun in den sozialen Medien zum Ausgang der Wahlen zu Wort. Erleichterung über den Sieg des Demokraten macht sich breit.

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) machte via Twitter, kurz nachdem amerikanische Medien übereinstimmend den Sieg des Teams Biden/Harris in Philadelphia verkündete hatten, seiner Freude über den Sieg der Demokraten Luft. "Ich freue mich über eine neue Chance für bessere transatlantische Beziehungen", twitterte Tschentscher. "Hamburg setzt auf gute Kontakte in die USA."

Kamala Harris' Ausruf "We did it" wird retweetet

Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) hat den Sieg Joe Bidens bei der US-Präsidentschaftswahl begrüßt. Nach der Anspannung der letzten Tage sei es eine Erleichterung, dass Biden die Wahl gewonnen habe, teilte Fegebank am Sonntag mit. „Das war kein Wahlkrimi, sondern ein regelrechter Horrorfilm – mit anzusehen, wie diese stolze Demokratie mit Füßen getreten wird, wie rechtschaffene Wahlhelferinnen und Wahlhelfer und demokratische Institutionen in Zweifel gezogen werden.“ Die Wissenschaftssenatorin betonte, dass der Wahlsieg allerdings nur die erste Etappe eines mühseligen Weges sei. „Die schwerste Aufgabe steht dem neuen Präsidenten noch bevor – ein zutiefst zerrissenes Land zu einen, dem Hass Versöhnung entgegenzusetzen und dem politischen Gegner die Hand auszustrecken.“

Sie sei überzeugt davon, dass die zuletzt sehr frostige atlantische Beziehung die Chance bekomme, wieder freundschaftlich aufzublühen. „Dass wir mit der neuen Regierung wieder Partner haben, die die internationale Zusammenarbeit ernst nehmen und ihre Institutionen respektieren. Nur zusammen können wir die großen Herausforderungen unserer Zeit bewältigen, den Klimawandel bekämpfen und für die Freiheit in der Welt streiten.

Fegebank hatte bereits am Sonnabend mehrfach via Twitter ihre Freude über den Wahlsieg des Teams Biden/Harris geteilt. "Yes, you did it" lautete ihre erste Kurznachricht. Harris hatte, nachdem sie vom Wahlsieg erfahren hatte, gerufen: "We did it!".

Udo Lindenberg postete neu inszenierte Freiheitsstatue bei Instagram

Auch Hamburgs Säulenheiliger aus dem prallen Leben wünschte dem Neuen im Weißen Haus "good luck". Udo Lindenberg postete bei Instagram ein neues Bild einer giftgrünen Freiheitsstatue mit ihm (und Fotografin Tine Acke?) in der Fackel, Champagner trinkend. Er schrieb dazu: "Lügendetektor braucht man im Weißen Haus nicht, der wär auch dauernd kaputt, weil man da zu selten die Wahrheit spricht, aber jetzt - knock out - BÄM - halleluja - endlich, game over für lügen und hass, diskriminierung, spalterei und egomanie - die statue of liberty lässt champus regnen und singt „make america openminded again“, menschlichkeit, freiheit, toleranz, welcome back !!."

Ein eigenes Statement setzte wie immer Bonez MC von der 187 Strassenbande, nicht unmittelbar bekannt für politische Aussagen.

Ausdrücklich Glückwünsche von Olaf Scholz an Kamala Harris

Auch Hamburgs Ex-Bürgermeister und Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) gratulierte ausdrücklich Kamala Harris.

Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) twitterte eine Fotoserie von Joe Biden, der offenbar ein Eisenbahn-Fan ist, und schrieb: "Noch ein Grund, Joe Biden gut zu finden".

Bezirksamt Altona: "Weiße Häuser gehören in die Hände von Demokraten"

Stefanie von Berg twitterte als Chefin des Bezirksamts Altona ein Foto vom weißen Altonaer Rathaus und schrieb dazu: "Weiße Häuser gehören in die Hände von Demokraten."

Tim Schmuckdahl von der CDU-Bezirksfraktion Altona twittert: In 2020 kann doch nicht alles schlecht sein.

Dennis Thering, CDU-Fraktionschef in der Hamburgischen Bürgerschaft, gratulierte Biden und Harris: "Congratulations & auf bessere Jahre für die transatlantische Partnerschaft."

"Das Lachen geht um die Welt"

Den Ausgang der US-Wahlen bezeichnete die Grüne Jugend Hamburg als richtigen Schritt im Kampf gegen Rassismus, für internationale Zusammenarbeit und die Bekämpfung der Klimakrise.

Auch der grüne Bürgerschaftsabgeordnete Till Steffen retweetete das kurze Video, das die Reaktion der künftigen Vizepräsidentin Kamala Harris zeigt, als sie vom Wahlsieg erfuhr.

Hamburgs Ex-Justizsenator reagierte zudem mit dem Wunsch, zu tanzen.

"Neue Rolle von Kamala Harris macht Mut"

Erleichterung auch bei der Linksfraktion der Hamburgischen Bürgerschaft: "So, das hätten wir, Trump ist Geschichte." Es folgt jedoch ein "Aber"...

Ausgang der US-Wahlen: ein progressiveres, weiblicheres Amerika

Sabine Boeddinghaus, Fraktionsvorsitzende der Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, zum Wahlausgang: „Natürlich sind wir erleichtert, dass Donald Trump abgewählt wurde – welcher vernünftige Mensch ist das nicht? Doch Bidens knapper Sieg darf niemanden darüber hinwegtäuschen, dass die USA in einer tiefen Demokratie-Krise stecken."

Die Ko-Fraktionsvorsitzende Cansu Özdemir ergänzt: "Das Schlimme an diesen Wahlen war doch nicht nur Trumps offener Rassismus und seine brutale Milliardärs-Agenda, sondern auch der Mangel an politischen Alternativen: Seit Jahrzehnten haben die Demokraten alles daran gesetzt, als das freundlichere Gesicht des Kapitalismus aufzutreten. Einen wirklichen politischen Umbruch haben sie stets verhindert – Joe Biden ist einer der Wortführer dieser feigen Politik." Özdemir weiter: "Mut machen aber die neue Rolle von Kamala Harris, aber auch die vielen Erfolge von linken Demokratinnen im Abgeordnetenhaus und auch im Senat. Die USA sind durch diese Wahl progressiver geworden, weiblicher und vielfältiger: Die Ära der alten weißen Männer neigt sich hoffentlich dem Ende zu".