Hamburg. Spektakulärer Standortwechsel bei Unilever. Mooswände und Tischkicker in neuen Büros – aber die meisten Beschäftigten arbeiten daheim.
Es ist ein spektakulärer Standortwechsel von zwei bekannten Hamburger Unternehmen, und der erste Teil davon ist vollzogen: Die Hamburger Deutschlandzentrale des Konsumgüterkonzerns Unilever (Langnese, Knorr, Axe) ist nun aus der HafenCity ins Nikolaiquartier in Sichtweite zum Rathaus umgezogen. Der Großteil der insgesamt etwa 700 Unilever-Beschäftigten, die von der Hansestadt aus die Geschäfte des Konzerns für Deutschland, Österreich und die Schweiz lenken, hat den Arbeitsplatz nun in einem achtstöckigen Bürohaus-Neubau mit der Adresse Neue Burg 1. Darüber hinaus hat das Unternehmen sich in nahe gelegenen Co-Working-Büros eingemietet.
Zuvor hatte die Unilever-Zentrale für die sogenannte DACH-Region mehr als zehn Jahre lang in einem Gebäude am Strandkai in der HafenCity residiert. Dort will nun die Firma New Work, der Betreiber des Karrierenetzwerks Xing, seine gut 1000 Beschäftigten in der Stadt zusammenziehen. Bislang arbeiten diese an mehreren verschiedenen Standorten in der Hansestadt. Geplanter Einzugstermin am Strandkai ist der März 2021.
Konzept stark von flexiblem Arbeiten und Wechselarbeitsplätzen geprägt
Für Unilever war der alte Standort zu groß geworden. Als die Deutschlandzentrale 2009 vom Valentinskamp in die HafenCity verlegt wurde, packten noch mehr als 1100 Beschäftigte die Umzugskartons. Deren Zahl aber ging in den Folgejahren – unter anderem durch den Verkauf der Margarinesparte (Rama) – spürbar zurück.
An der Ausgestaltung der neuen Räume seien die Beschäftigten ganz wesentlich beteiligt gewesen, heißt es bei Unilever. Nun hängen da und dort in den Räumen Mooswände, die das Klima verbessern sollen, und in den acht Etagen finden sich mehr als 70 Sportgeräte von Tischkicker über Tischtennisplatten bis hin zu Sprossenwand und Ballettstangen.
Obwohl die Planungen bereits vor der Ausbreitung des Coronavirus begannen, ist das Konzept stark von flexiblem Arbeiten und Wechselarbeitsplätzen geprägt. „Unsere neue Zentrale ist ein Ort, mit dem wir flexibel auf die strukturellen Herausforderungen der Arbeitswelt im 21. Jahrhundert eingehen“, so Deutschlandchef Peter Dekkers. Allerdings: In den neuen Büros verlieren sich derzeit nur einige, wenige Beschäftigte. Die allermeisten sind im Homeoffice.