Berlin. E-Bikes sind beliebt – Deutsche Meister im Radfahren mit elektrischer Unterstützung sind offenbar die Menschen in Niedersachsen und NRW

Der Siegeszug der E-Bikes ist kaum aufzuhalten. Im vergangenen Jahr hatten 1,36 Millionen in Deutschland verkaufte Fahrräder einen eingebauten Elektromotor – jedes dritte Fahrrad. Am weitesten verbreitet sind E-Bikes in Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsunternehmen Civey unter 6000 E-Bike-Fahrern im Auftrag des Energieversorgers Eon.

Der Erhebung zufolge besitzen bereits 17,7 Prozent der Menschen in Niedersachsen ein E-Bike oder Pedelec. In Rheinland-Pfalz sind es 17,5 Prozent und in Nordrhein-Westfalen 17,4 Prozent. Noch deutlich höher liegen die Werte in einzelnen Landkreisen, insbesondere im westlichen Niedersachsen. Die Kreise Grafschaft Bentheim (26,4 Prozent), Wittmund (26,0) und Vechta (25,8) sind die Spitzenreiter. Dort soll also schon mehr als jeder Vierte ein E-Bike fahren. Der bundesweite Durchschnitt beträgt dagegen 15,2 Prozent.

In Berlin fahren die wenigsten Menschen E-Bike

Thüringen belegt mit einem Anteil von 12,1 Prozent einen Platz im Mittelfeld, während Hamburg mit 10,1 Prozent schon fast am Ende des Bundesländer-Vergleichs zu finden ist. Auf den Radwegen in Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin sind mit 9,8, 9,7 und 7,1 Prozent die wenigsten E-Bikes zu finden.

Die Mehrheit lege mit E-Bikes im Monat Strecken von 50 bis 100 Kilometer zurück. Doch es gibt auch echte Vielfahrer. In Bremen legen 30,8 Prozent der E-Biker mehr als 200 Kilometer zurück. Hier landet Niedersachsen mit 20 Prozent auf dem fünften Rang hinter Hessen, Bayern und Sachsen.

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Die Nachfrage nach Fahrrädern und E-Bikes ist in der Corona-Pandemie massiv gestiegen. Aktuell sind viele Händler ausverkauft. Nachschub und neue Modelle dürften vielerorts erst im Herbst kommen. Der Zweirad-Industrie-Verband geht davon aus, dass im ersten Halbjahr 3,2 Millionen Fahrräder und E-Bikes verkauft wurden. Das sind rund 9,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

2020 war für Fahrradbranche trotz Corona ein erfolgreiches Jahr

Allein im ersten Halbjahr verkauften die Fahrradhändler rund 1,1 Millionen E-Bikes. Das entspreche einem Zuwachs von rund 15,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Zwar mussten auch die Fahrradläden während des Lockdowns im März und April schließen. Doch die Branche blickt bereits jetzt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Statt in die Ferne zu reisen verbrachten viele Deutsche den Urlaub zu Hause. Dafür haben sie sich oft mit neuer Ausrüstung ausgestattet.

„Wir gehen davon aus, dass viele Händler 2020 mit einem sehr guten Ergebnis abschließen werden – unabhängig davon wie sich die letzten Monate noch entwickeln“, sagte Tobias Hempelmann, Vorstandsmitglied beim Verband des Deutschen Zweiradhandels (VDZ). Die Umsatzlücke vom pandemiebedingt ausgefallenen Saisonauftakt im Frühjahr sei aber aufgrund der starken Nachfrage in den Folgemonaten vielerorts nach wenigen Monaten wieder eingeholt worden.