Berlin. Tesla-Chef Elon Musk verkündete am Dienstag „wahnsinnige“ Neuheiten bei der Batterieproduktion. Anleger reagierten jedoch enttäuscht.

Anfang September war Elon Musk noch in Deutschland unterwegs und besichtigte unter anderem die Baustelle für das Tesla-Werk in Grünheide. Jetzt gibt es die nächsten großen Neuigkeiten von dem Tesla-Chef. Er hatte für Dienstagabend eine „wahnsinnige“ Entwicklung angekündigt – die am Ende jedoch für Enttäuschung sorgte.

Denn wie der Unternehmer sagte, wolle er einen Tesla zum Schnäppchenpreis auf den Markt bringen – der zudem vollautonom fahren könne. „Wir sind zuversichtlich, dass wir ein sehr, sehr überzeugendes Elektroauto für 25.000 Dollar bauen können“, sagte der Starunternehmer am Dienstag (Ortszeit) bei Teslas „Battery Day“ im kalifornischen Fremont.

Elon Musk: Kostensenkungen in der Batterieherstellung sind Voraussetzung

Allerdings müssen sich Kunden noch gedulden, denn Voraussetzung dafür, dass die Preise so stark fallen können, sind drastische Kostensenkungen in der Batterieherstellung. Musk glaubt zwar, diese erreichen zu können, aber erst in etwa drei Jahren. Lesen Sie hier: Musk trifft Altmaier – darum geht es

Da der Tech-Milliardär vor allem Zukunftsmusik lieferte, wurden die hohen Erwartungen an das Event, bei dem Beobachter auf bahnbrechende Innovationen bei der Fertigung von Autobatterien spekuliert hatten, letztlich nicht erfüllt. Effiziente und kostengünstige Batterien gelten als Voraussetzung dafür, dass sich die Elektromobilität im Massenmarkt durchsetzen kann. Tesla trauen Analysten in diesem Bereich besonders viel zu. Entsprechend hoch war die Spannung auf das, was Musk präsentieren würde.

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Doch auch wenn der Tesla-Chef mal wieder eine Menge vorführte und ankündigte - insgesamt sollen die Batteriekosten dank technischer Fortschritte halbiert und die Reichweite der E-Autos massiv erhöht werden - handelte es sich zunächst nur um mittel- bis langfristige Versprechen. Musk hatte die Hoffnungen auf einen unmittelbaren Durchbruch schon am Vorabend gedämpft, indem er bei Twitter erklärte, dass sich die Innovationen in Teslas Batterie-Technologie erst ab 2022 in größeren Produktionsvolumen bemerkbar machen dürften.

Ankündigung von Elon Musk: Anleger reagieren enttäuscht

Trotz dieser Vorwarnung reagierten Anleger enttäuscht und ließen die Aktien, die schon mit einem Minus von 5,6 Prozent aus dem regulären US-Handel gegangen waren, nachbörslich um weitere mehr als 7 Prozent fallen. Allerdings zählt Tesla mit einem Kursplus von über 400 Prozent im laufenden Jahr auch zu den größten Überfliegern am Markt, so dass die Gelegenheit für Gewinnmitnahmen günstig ist. Mit einem Börsenwert von gut 395 Milliarden Dollar ist der Musk-Konzern aktuell der mit Abstand am höchsten gehandelte Autohersteller weltweit. Auch interessant: Tesla nimmt wichtige Hürde: Elon Musk ist nicht zu bremsen

Auch wenn das Batterie-Event nicht ganz überzeugen konnte, haben Tesla-Fans derzeit viel Grund zur Freude. Denn während die Corona-Pandemie der Autoindustrie insgesamt schwer zu schaffen macht, sieht Musk sein Unternehmen weiter auf Erfolgskurs. „Uns geht es 2020 sehr gut, wir werden trotz schwieriger Umstände wahrscheinlich ein Wachstum zwischen 30 und 40 Prozent erreichen“, sagte Musk bei Teslas Hauptversammlung vor dem „Battery Day“.

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Damit machte er deutlich, dass Tesla am ehrgeizigen Jahresziel festhält, rund 500 000 E-Autos auszuliefern. Das wären 36 Prozent mehr als im Vorjahr. „Während es für den Rest der Branche abwärts ging, ging es für Tesla nach oben“, triumphierte Musk.

Tesla-Chef Elon Musk.
Tesla-Chef Elon Musk. © dpa | Susan Walsh

Der 49-jährige Tech-Milliardär ließ sich von den Fans per Hupkonzert abfeiern, da das Aktionärstreffen vor Teslas US-Autowerk pandemiebedingt mit einer Freiluftbühne im Stile eines Autokinos zusammenkam. Die Stimmung war angesichts der jüngsten Erfolgswelle bestens und Musk erhielt nach Bestätigung der Jahresziele und des zuletzt erreichten Meilensteins der ersten vier aufeinanderfolgenden Quartale mit Gewinn in Folge viel Anerkennung. (msb/dmt/afp/dpa)