Hamburg. Hamburger Onlinehändler wollen Verpackungsmüll den Kampf ansagen und prüfen nachhaltigere Lösung auf Praxistauglichkeit.
In Deutschland werden jedes Jahr 800.000 Tonnen Versandverpackungen verbraucht. Die Hamburger Onlinehändler Tchibo, Otto und Avocadostore wollen dem wachsenden Verpackungsmüll den Kampf ansagen und testen von diesem Monat an eine nachhaltigere Lösung auf Praxistauglichkeit: Mehrwegversandtaschen. Das Rückgabesystem, das unter dem Namen RePack läuft, funktioniert nach einem einfachen Prinzip.
Die Kunden können die Versandtaschen, die aus recyceltem Kunststoff bestehen, in Briefgröße zusammenfalten und unfrankiert in den nächsten Briefkasten werfen. Die Taschen werden über einen Dienstleister zurückgeführt und gereinigt. So sollen die Behältnisse mindestens 20-mal im Umlauf sein.
Tchibo will in Testphase 7500 Mehrwegtüten in den Umlauf bringen
Der Test läuft im Rahmen des Forschungsprojekts praxPACK, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt wird. Ziel des dreijährigen Projekts, das vom Hamburger Institut für Ökologie und Politik (Ökopol) koordiniert wird und mit einem Koordinierungslabor 2019 gestartet war, ist die Verbreitung von kreislauffähigen Verpackungen. Konkrete Ergebnisse werden Anfang 2022 erwartet.
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Tchibo will in der Testphase ab Ende August zunächst 7500 Mehrwegtüten in den Umlauf bringen. Verschickt werden sollen damit vor allem Textilien innerhalb Deutschlands. Avocadostore, einer der führenden Internethändler für nachhaltige Mode, setzt von Mitte des Monats an zunächst 2000 Mehrwegverpackungen ein. Die Kunden können die Option beim Kauf gegen einen Aufpreis wählen. Otto startet den Test für die Massentauglichkeit des Mehrwegsystems mit 4000 Versandtaschen. Sie müsen aber im Hermes-Shop oder bei einem Fahren abgegeben werden.