Hamburg. Das Ende der Zwangspause für die Traumschiffe ist in Sicht. Die „Aida Perla“ soll Mitte August Richtung Norwegen aufbrechen.

Monatelang ging gar nichts mehr für die Kreuzfahrtbranche, weltweit lagen die Traumschiffe in Häfen oder auf Reede, weil sie in den meisten Ländern gar nicht mehr festmachen durften, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu vermeiden.

Doch nun kommt langsam wieder Bewegung in die Branche. So kündigt die deutsche Reederei Aida zwar an, die Saison um einen weiteren Monat bis Ende August zu unterbrechen. Zugleich aber soll es ab Mitte August einzelne Abfahrten zu Seereisen mit Passagieren geben. „Es gibt bereits wieder erste Buchungen“, weiß Peter Geitmann. Der Schifffahrtssekretär der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di ist in engem Kontakt mit den Reedereien.

Neustart am 15. August geplant

Die Aida-Reederei will unter anderem ihre „Aida Perla“ wieder auf Fahrt schicken. Sie soll am 15. August von Warnemünde aus Kurs auf die Küste Norwegens nehmen. Derzeit liegt die „Aida Perla“ noch in Hamburg, am Kreuzfahrtterminal Steinwerder. Sie ist eines von derzeit fünf Urlaubsschiffen, die im Hafen festgemacht haben. „Hanseatic Inspiration“ liegt am Kreuzfahrtterminal Altona. Bei Blohm & Voss haben „Hanseatic Nature“ (Werfthafen), „Europa“ (Dock 10) und „Europa 2“ (Wendemuthkai) festgemacht.

Die „Aida Perla“ ist am Kreuzfahrtterminal Steinwerder. Bis Ende Juni lag dort zudem die „Aida Blu“. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, die dem Abendblatt vorliegt. Norbert Hackbusch, der hafenpolitische Sprecher der Fraktion, hatte insbesondere nach der Situation der Mannschaften gefragt, die an Bord der Schiffe sind.

Neue Crewmitglieder an Bord

Dort habe sich die Lage zwischenzeitlich deutlich entspannt, sagt Markus Wichmann vom Seefahrerclub Duckdalben der Seemannsmission. Noch vor wenigen Wochen sei sie teilweise dramatisch gewesen. Denn unter den mehr als 1000 Besatzungsmitgliedern waren viele, deren Verträge ausgelaufen waren, die aber nicht in ihre Heimatländer zurückkehren konnten – und nicht wussten, wann das möglich sein würde. Mitte Mai nahm sich ein verzweifeltes Crewmitglied in Hamburg das Leben. „Die allermeisten sind inzwischen zurück in ihren Heimatländern“, sagt Wichmann. Teils seien bereits neue Crewmitglieder an Bord. „Sie bereiten die Schiffe auf den Neustart vor und können sich in der Freizeit ungehindert in der Stadt bewegen“, sagt Wichmann.

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Ende Juni waren Senat und Hafenbehörde HPA noch davon ausgegangen, dass die seinerzeit in Hamburg liegenden Kreuzfahrtschiffe bis mindestens Ende Juli bleiben würden. Die „Aida Blu“ war am Montag aber bereits in der Ostsee unterwegs. Sie soll am 6. September in Venedig zur ersten Reise nach der Zwangspause aufbrechen.

Hafenbehörde gibt Rabatt

Beendet ist die Nutzung von Landstrom durch die „Europa 2“ in Altona. Der Senat hatte unlängst mitgeteilt, das Schiff sei dort wochenlang mit Ökostrom versorgt worden. Bevor die „Europa 2“ am Mittwoch bei Blohm & Voss ins Dock geht, kommt die Energie nun von den eigenen Maschinen. Bezahlen müssen die Reedereien laut HPA das übliche Hafennutzungsentgelt. Beim Liegegeld wird aber Rabatt gewährt. Wie viel, hängt vom Schadstoffausstoß ab. Für Schiffe, die nur Ökostrom nutzen, entfällt das Liegegeld. Das ist derzeit nicht der Fall.