Hamburg. Verbraucherzentrale Hamburg hat gleich zwei Produkte des Nutella-Herstellers Ferrero zu “Mogelpackung des Monats“ erklärt.

Statt zehn nur noch acht Riegel pro Packung, statt 125 nur noch 100 Gramm Schokoriegel – doch der auf die Menge umgerechnete Preis im Handel ist trotzdem teilweise gestiegen. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat für Mai gleich zwei Produkte des Nutella-Herstellers Ferrero zur „Mogelpackung des Monats“ erklärt: Die klassische Kinder Schokolade sowie die Yogurette mit Joghurt- und Erdbeergeschmack.

Beiden Ferrero-Produkten gemeinsam ist, dass davon bislang jeweils 125 Gramm in zehn einzeln verpackten Riegeln pro Packung im Handel waren. Nun aber hat Ferrero die Packungsgröße verändert. Auf acht Riegel, die zusammen 100 Gramm wiegen, also 20 Prozent weniger. Sogar der Verkaufspreis im Handel ging zurück. Bei der Drogeriemarktkette Budnikowsky etwa von 1,49 auf 1,29 Euro pro Packung. Das allerdings sind weniger als 20 Prozent.

Mogelpackung des Monats: Preis ist um mehr als acht Prozent gestiegen

„Der Preis ist um mehr als acht Prozent gestiegen“, errechneten die Hamburger Verbraucherschützer. In einigen Rewe-Märkten betrage die Preiserhöhung durch die Verringerung der Füllmenge vier Prozent. „Diese Beispiele zeigen, dass Händler an Füllmengenänderungen mitverdienen wollen“, so die Verbraucherzentrale. Einige andere Händler dagegen hätten den Preis auf 1,19 Euro gesenkt und damit das geringere Gewicht voll kompensiert.

Ferrero erklärte gegenüber des Verbraucherschützern, dass bei Tafelschokolade die 100-Gramm-Packungsgröße von den Konsumenten als das klassische Format sei und erwartet werde. Und: „Die Endverbraucherpreise werden durch den Handel festgelegt und können je nach Markt und Zeitpunkt variieren, worauf wir keinen Einfluss haben.“

Die Verbraucherzentrale wirft dem Hersteller aber auch vor, ein Versprechen gebrochen zu haben. Denn vor fünf Jahren habe Ferrero die Packungen von 100 auf 125 Gramm vergrößert – und dafür mit dem Hinweis „Dauerhaft mehr Inhalt“ geworben. Der Preis pro 100 Gramm sei seit 2015 um etwa 30 Prozent gestiegen – von damals 99 Cent auf jetzt bis zu 1,29 Euro. Die Verbraucherschützer vermuten nun eine auf lange Sicht angelegte Strategie hinter der Veränderung der Packungsgrößen. So sei es bei der Aufstockung auf 125 Gramm wohl darum gegangen, die Schwelle von einem Euro pro Packung zu überwinden.