Hamburg. Firmengründer Eugen Block kritisiert den Senat wegen der Corona-Schließungen: “Es darf nicht eine gesamte Branche ruiniert werden.“

Bereits Anfang April hatte der Chef der Block Gruppe (Block House, Hotel Grand Elyseé), Stephan von Bülow, bundesweit für Aufsehen gesorgt, als er im Abendblatt-Interview der Politik vorwarf, ihre Shutdown-Maßnahmen in der Coronakrise kämen einer Enteignung von Gastronomen und Hoteliers gleich.

Schließlich hätten die staatlich angeordneten Schließungen der Restaurants und Hotels bei der Block Gruppe zu fast kompletten Umsatzeinbußen geführt. „Das ist eine Enteignung, die ich hier gerade erlebe. Das, was man hatte, wird weniger, und die Unterstützung, die öffentlich versprochen worden ist, bekommt man schlichtweg nicht“, so von Bülow. Nun legt Unternehmensgründer Eugen Block im Abendblatt nach.

Eugen Block zur Coronakrise: "Der Staat greift in unser Eigentum ein"

„Wer in Berlin hat an unsere enttäuschten Gäste gedacht?“, fragt der 79-jährige. Und weiter: „Es darf nicht eine gesamte Branche ruiniert werden. Die durch die Bundesregierung veranlassten Maßnahmen und deren Aufrechterhaltung, trotz Rückgang der Ausbreitung der Infektion, führen bei uns zu hohen Verlusten. Damit greift der Staat in unser Eigentum ein, ohne uns in irgendeiner Weise zu entschädigen.“

Nun prüft Block rechtliche Schritte. „Wir werden als demokratische Bürger die uns zur Verfügung stehenden rechtlichen Maßnahmen einleiten, um damit auch unseren Rechtsstaat zu verteidigen.“

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Stephan von Bülow (Archivfoto) in der schwierigsten Phase seiner Zeit als Manager. Er befürchtet ein großes Gastronomiesterben.
Stephan von Bülow (Archivfoto) in der schwierigsten Phase seiner Zeit als Manager. Er befürchtet ein großes Gastronomiesterben. © Klaus Bodig / HA | Klaus Bodig

Laut Block-Chef Stephan von Bülow will das Hamburger Unternehmen zunächst noch einmal das Gespräch mit der Politik in Hamburg suchen. Im Anschluss könnte dann eine Klage gegen die Allgemeinverfügung der Stadt Hamburg stehen, nach der Restaurants und Hotels geschlossen werden mussten und nun bis mindestens 4. Mai nicht wieder öffnen dürfen. Sollte die Klage gegen die Stadt von der Justiz abgewiesen werden, würde die Block Gruppe dann wohl rechtliche Schritte gegen die Bundesregierung einleiten.

Die Hamburger Corona-Soforthilfe (HCS) für Unternehmer:

  • Solo-Selbständige: 2500 € (Hamburg), 9000 € (Bund), 11.500 € (Gesamt)
  • 1–5 Mitarbeiter: 5000 € (HH), 9000 € (Bund), 14.000 € (Gesamt)
  • 6–10 Mitarbeiter: 5000 € (HH),15.000 € (Bund), 20.000 € (Gesamt)
  • 11–50 Mitarbeiter: 25.000 € (HH), keine Beteiligung vom Bund
  • 51–250 Mitarbeiter: 30.000 € (HH), keine Beteiligung vom Bund