Hamburg. Showrooms geschlossen, Werkstätten geöffnet. Bei vorbestellten Neuwagen gibt es die Möglichkeit, das Fahrzeug kontaktlos abzuholen.

Wegen der Coronakrise ist der stationäre und gewerbliche Autohandel in Deutschland derzeit untersagt. Die Schließung ist für viele Autohändler eine Katastrophe, weil das Verbot die sonst starke Frühjahrssaison trifft. „Der Verkauf ist praktisch bei null angekommen“, sagt Martin Rumpff, Geschäftsführer des Kfz-Gewerbes in Hamburg über die Lage der Branche in der Stadt.

Der Autokauf ist derzeit nur online möglich. Viele kleinere Betriebe in Hamburg hätten aber gar nicht die entsprechenden technischen Möglichkeiten für den Internethandel, so Rumpff. Bundesweit sind die Bestellungen im Autohandel laut einer Studie von McKinsey um 50 Prozent eingebrochen. Für etliche Autohäuser gab es bisher nur einen Ausweg in dieser Krise – sie haben für ihre Mitarbeiter Kurzarbeit beantragt.

Coronaregeln verhindern den Besuch eines Autohauses

Nach den geltenden Coronaregeln ist es zurzeit nicht möglich, sich in einem Autohaus ein Fahrzeug anzuschauen, vor Ort mit dem Verkaufspersonal zu sprechen oder auf diesem Weg einen Wagen zu kaufen oder zu verkaufen. Daher warteten etliche Betriebe dringend auf eine Öffnung, die mit den möglicherweise bevorstehenden Lockerungen auch in anderen Handelsbranchen erhofft wird.

Die Abstandsregeln könnten in den Autohäusern laut Rumpff gut eingehalten werden, denn Kunde und Verkäufer befänden sich auf einer großen Fläche. Dazu könnten Absperrbänder, Schilder und Markierungen auf den Fußböden mit entsprechenden Hinweisen versehen werden. „Wir können hier alle Maßnahmen einhalten, die in Lebensmittelgeschäften auch gelten“, ergänzte Rumpff.

Kfz-Werkstätten haben bisher weiterhin geöffnet

Dem Autohandel angeschlossene Kfz-Werkstätten haben bisher weiterhin geöffnet, denn diese zählen ebenso wie Tankstellen zu den wichtigen Versorgungsbetrieben im Land. In vielen Werkstätten in Hamburg sind derzeit bereits Distanzzonen eingerichtet, um Körperkontakt zu vermeiden.

Philip Pfohe,  Mitglied der  Geschäftsleitung bei Hugo Pfohe, hat Abstandsregeln eingeführt.
Philip Pfohe, Mitglied der Geschäftsleitung bei Hugo Pfohe, hat Abstandsregeln eingeführt. © Hugo Pfohe GmbH | Hugo Pfohe GmbH

Die geltenden Abstandsregeln werden seit Einführung in unserem Servicebereich „strikt eingehalten“, berichtet Philip Pfohe, Mitglied der Geschäftsleitung der Hugo Pfohe GmbH. Die Kundschaft sowie die Mitarbeiter hielten sich sehr genau daran, zum Eigenschutz sowie zum allgemeinen Schutz, beschreibt Pfohe die Lage bei dem Hamburger Autohaus.

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Auch Sebastian Gratenau vom Autohändler S+K ist überzeugt, dass der Handel mit Fahrzeugen ohne große Risiken abgewickelt werden kann: „Showrooms in Autohäusern sind von Haus aus in der Regel großzügig gestaltet, bei gleichzeitig sehr wenig Publikumsverkehr, die Bedingungen sind hier anders als in Super- oder Baumärkten.“ Die Empfangscounter in den Betrieben der S+K-Gruppe, die in Hamburg und der Region tätig ist, seien schon bisher mit Absperrungen so gestaltet, „dass Kunden einen zusätzlichen Abstand zu den Mitarbeitern halten.“

Kontaktlose Übergabe

Bisher galt: Wer noch vor der Krise ein Auto gekauft oder geleast hat und dieses aus wichtigen Gründen benötigte, durfte es beim zuständigen Händler nach Rücksprache mit diesem abholen. Zudem bieten etliche Autohäuser bereits einen Hol- und Bringdienst für Fahrzeuge unter deutlich erhöhten Hygienebedingungen an.

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Eine kontaktlose Übergabe hat beispielsweise das Autohaus Lass organisiert: Die Kunden müssen das Gebäude nicht betreten, der Schlüssel wird in eine Schale an der Tür gelegt, Schilder weisen den Weg, und beim Bezahlen setzt der Betrieb in Wandsbek auf Überweisungen. „Natürlich bieten wir auch Desinfektionsmittel an und halten den Abstand bei den Mitarbeitern ein“, sagt Inhaber Michael Lass.

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