Hamburg . Bereits bestellte Fahrzeuge können bei Wichert abgeholt werden. Sorge bereitet der Branche auch die Situation in den Behörden.

Auch die Autohändler sind von den Coronaregeln für Unternehmen betroffen. So sind die Schau- und Verkaufsräume der Firmen für den Publikumsverkehr geschlossen. Der Verkauf oder die Verkaufsvorbereitung per Telefon oder Internet sind jedoch erlaubt. Zudem sind Reparaturen möglich – der Werkstattbetrieb zählt wie die Tankstellen zur Grundversorgung. Allerdings herrscht wenig Betrieb in den Autohäusern. „Wir haben kaum Kundschaft, viele sagen Termine ab“, berichtet Michael Laß vom Autohaus Lass. Er habe daher Kurzarbeit beantragt, sagt der Unternehmer aus Wandsbek.

Der Branchenverband des Kfz-Gewerbes kritisierte unterdessen die Regeln für die Firmen. Sie stießen bei den Betrieben auf Unverständnis. Zwar dürfe man einem Kunden ein Autozubehör einbauen, aber nicht verkaufen, sagte Thomas Peckruhn vom Zentralverband des Deutschen Kfz-Gewerbes (ZDK). Der ZDK sehe deshalb nicht, wie zweierlei Maß im gleichen Unternehmen einen Beitrag zum Gesundheitsschutz leisten könne.

Einige Betriebe schließen aus eigenem Antrieb

Einige Betriebe schließen auch aus eigenem Antrieb; so hat etwa die Wartungs- und Reparatur-Kette A.T.U. mitgeteilt, den Geschäftsbetrieb in allen Filialen vorübergehend auszusetzen, es würden nur noch bestehende Kundenaufträge abgearbeitet und die Fahrzeuge ausgeliefert.

In einer besonderen Lage ist der Hamburger Händler Auto Wichert. Als das VW-Autohaus vor einigen Wochen einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt hat, spielte das Coronavirus im Alltag noch kaum eine Rolle. Allerdings zeigten sich viele Kunden über den Umstand besorgt, dass sie vorerst nicht ihre Wagen abholen konnten, obgleich sie diese schon bezahlt hatten.

Nun aber ist dies möglich. „Die Auslieferung bereits verkaufter Fahrzeuge stellen wir nach individueller Termin­absprache sicher“, sagte Thomas Feldmann, Sprecher von Auto Wichert, die Marken wie VW, Audi und Seat verkaufen. Die Termine beugten dem Zusammentreffen mehrerer Kunden vor, ergänzte der Sprecher.

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Sorge bereitet der Branche derweil auch die Situation in den Behörden. Denn der Autohandel in Deutschland ist wegen vieler, schon in der vergangenen Woche geschlossener Kfz-Zulassungsstellen fast handlungsunfähig. Es könnten daher weder Kurzzeitkennzeichen ausgegeben noch Überführungsfahrten vorbereitet werden. Auch Kaufabschlüsse im Internethandel kämen oft mangels Zulassung nicht zum Abschluss.