Berlin. Keine Unterschrift, keine Quittung, am besten gar kein Kontakt: Wegen des Coronavirus wollen Paketdienste die Zustellung vereinfachen.

Während das Coronavirus ganze Wirtschaftszweige lahmlegt und viele Betriebe Kurzarbeit anmelden, können sich die Paketdienste kaum retten vor Arbeit. Allein DHL liefert zurzeit nach eigenen Angaben etwa acht Millionen Sendungen am Tag aus – soviel wie sonst nur in der Vorweihnachtszeit. Um ihre Mitarbeiter und Kunden besser vor Sars-CoV-2 zu schützen, stellen die Logistiker jetzt ihre Abläufe um.

So verzichten DHL, Hermes, DPD und UPS bei der Auslieferung inzwischen auf eine Unterschrift der Empfänger. DHL lässt stattdessen die Zusteller die Auslieferung mit ihrer Unterschrift dokumentieren. Hermes setzt auf das kontaktlose Abstellen der Lieferung vor der Haustür, wobei die Kunden das Etikett mit einem eigenen Stift unterschreiben und der Bote ein Foto von der Unterschrift macht. Bei DPD ist die persönliche Quittierung „bis auf Weiteres ausgesetzt“, heißt es in einer Mitteilung.

Coronavirus: Paketdienste stellen Kunden auf längere Wartezeiten ein

Außerdem empfehlen die Paketdienste ihren Kunden, einen Auslieferungsort für Pakete festzulegen – beispielsweise vor der Haustür, in einer Garage, in einem Gartenhaus oder an einer Packstation. Manche Anbieter wollen auch das Versenden von Paketen möglichst kontaktlos gestalten: DHL bietet zum Beispiel die Möglichkeit einer Online-Frankierung.

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Zugleich stellen die Paketdienste ihre Kunden wegen der Covid-19-Pandemie auf längere Wartezeiten ein. Lieferungen aus dem Ausland könnten sich aufgrund von Grenzkontrollen verzögern, heißt es etwa von DPD. Innerhalb Deutschlands könne das hohe Versandaufkommen zu Verzögerungen führen, aber: „Grundsätzlich erfolgt die Paketzustellung und -abholung weitgehend in gewohntem Maße.“