Hamburg. Das Unternehmen aus Harburg hat selbstlernende Heizungsthermostate entwickelt. Das Ergebnis: weniger CO2-Emissionen.

Ein Siebtel der CO2-Emissionen Deutschlands geht auf das Konto der Gebäudetechnik, der größte Teil davon entfällt auf das Heizen. Genau darauf zielt das Produkt des Harburger Start-ups Vilisto, das selbstlernende Heizungsthermostate entwickelt und dafür gerade den Deutschen Innovationspreis erhalten hat.

„Man kann davon ausgehen, dass unsere Thermostate im Schnitt 20 Prozent Heizenergie einsparen“, sagt Geschäftsführer Christoph Berger. Bisher habe Vilisto eine vierstellige Zahl der minimalistisch-schlicht gestalteten Geräte abgesetzt – allerdings aus Preisgründen nicht an Privathaushalte, sondern an Firmen.

Ein typischer Auftrag umfasse ungefähr 100 Thermostate und habe einen Wert von 10.000 bis 15.000 Euro, so Berger. Er hat Energietechnik an der TU Hamburg und in Berkeley (Kalifornien) studiert und musste für eine Studienarbeit die Aufgabe lösen, die Temperatur in einem Raum für die nächsten zwei bis vier Stunden zu prognostizieren. Daraus entstand seine Geschäftsidee: „Im Jahr 2016 haben wir zu dritt angefangen, unser Thermostat zu entwickeln.“

Das Team umfasst 28 Personen

Heute umfasst das Team 28 Personen, einige davon sind noch Studenten. Ihr Produkt ist unter anderem mit einem Schallsensor, einem Lichtsensor und einem Bewegungsmelder ausgestattet. Damit kann die intelligente Elektronik erkennen, ob sich jemand im Raum befindet. „Häufig gehen die Beschäftigten in den Firmen einfach nach Hause, ohne die Heizung herunterzudrehen, weil sie ja die Energierechnung nicht zahlen“, sagt Berger.

Der Thermostat lernt aber auch, wann jemand üblicherweise wieder in den Raum kommt, und kann rechtzeitig vorher die Temperatur wieder erhöhen. Zudem lädt ein Computerserver, mit dem alle in einer Firma installierten Thermostate über das Internet verbunden sind, Prognosedaten vom Deutschen Wetterdienst zur Bewölkung und zur Außentemperatur.