Hamburg. Beim Kreditgeschäft im Norden legt das Finanzhaus um zehn Prozent zu. Mehr als 20 Mitarbeiter zusätzlich eingestellt.

Gemessen am allgemeinen Wachstum der Kreditvergabe an Unternehmen in Deutschland von rund fünf Prozent ist es ein klar überdurchschnittliches Ergebnis: „Im Kreditgeschäft ist die HypoVereinsbank im Großraum Hamburg im Jahr 2019 um knapp zehn Prozent gewachsen“, sagt Jörg Frischholz, Leiter des Firmenkundengeschäfts der HypoVereinsbank (HVB) in der Region Nord. „Wir sind hier im Firmenkundenbereich die Nummer zwei des Marktes und möchten unseren Anteil weiter ausbauen.“ Dazu habe man im vergangenen Jahr mehr als 20 Mitarbeiter zusätzlich eingestellt. Das entspreche einer Steigerung des Personals in der Kundenbetreuung um rund 14 Prozent.

„Für 2020 haben wir uns vorgenommen, mindestens so stark zu wachsen wie 2019“, so Frischholz. Allerdings gebe es „einige Unsicherheiten im Markt, die auch an Hamburg nicht spurlos vorübergehen“ – so wie das Coronavirus, den Brexit sowie den Handelskonflikt zwischen den USA und China. „Insgesamt ist die Wirtschaftslage in Hamburg aber wirklich gut, und die Unternehmen hier sind optimistischer als im Bundesdurchschnitt, wie aktuelle Studien belegen“, sagt der HVB-Manager.

Hohe Investitionen in Erneuerung der IT-Systeme

Zurzeit würden hohe Investitionen in die Erneuerung der IT-Systeme getätigt, um darüber eine höhere Effizienz zu erreichen. Aber es gibt noch einen anderen Treiber des Kreditgeschäfts: „Topthema in allen Gesprächen, die ich mit Kunden führe, ist derzeit die Nachhaltigkeit“, sagt Frischholz. „Auch hiermit sind teils hohe Investitionen verbunden. Das beginnt zum Beispiel schon bei einfachen Energiesparmaßnahmen wie Bewegungsmeldern, die in Fabrik- oder Lagerhallen das Licht ausschalten, wenn gerade niemand dort ist.“ Wer als Zulieferer von großen Unternehmen tätig sei, die sich im Hinblick auf die Nachhaltigkeit gegenüber ihren Investoren rechtfertigen müssten, komme schon heute nicht daran vorbei, selber entsprechende Verbesserungen nachzuweisen.

„Immer größere Bedeutung erlangt auch die Regelung der Nachfolge im Mittelstand“, sagt Firmenkunden-Chef Frischholz: „Während im Zeitraum von 2014 bis 2018 rund 4500 Unternehmer in Hamburg einen Nachfolger suchten, sind es von 2018 bis 2022 schon etwa 4800.“ Und mit einer jüngeren Generation von Unternehmenslenkern würden Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung, aber auch der Blick auf ausländische Wachstumsmärkte nochmals an Dynamik gewinnen.