Hamburg. Unbemannte Maschine fliegt etwa fünf Minuten. Konzern zeigt sich mit Test „sehr zufrieden“. Cityairbus soll 120 km/h schnell sein.

Der Cityairbus ist seine Leinen los. Bisher hat Airbus sein Luft­taxi stets nur mit Sicherungen abheben lassen. Stahlseile wurden über die Kufen des hubschrauberähnlichen Flugobjekts gespannt, um kein zu hohes Risiko einzugehen. Doch der europäische Konzern hat die nächste Stufe in der Realisierung des Cityairbus’ erreicht.

Erstmals hob das Lufttaxi mehr als nur ein paar Zentimeter vom Boden ab. Das ist auf einem Video zu erkennen, das Airbus nun veröffentlichte. Der Cityairbus steht auf dem Gelände des Werks in Donauwörth (Bayern). In der dort sitzenden Hubschraubersparte ist die Entwicklung des Projekts angesiedelt.

Cityairbus fliegt beim Test in maximal zwei Meter Höhe

Die vier elektrisch angetriebenen Doppelpropeller werden per Fernsteuerung angelassen und bringen das unbemannte Flugobjekt nahezu senkrecht in die Luft. Dort bewegt es sich in etwa zwei Meter Höhe seitwärts, nach vorn und nach hinten. Der Cityairbus sei etwa fünf Minuten lang geflogen, mehrfach gestartet und gelandet, sagte Airbus-Sprecher Gregor von Kursell dem Abendblatt. Im Video ist beim Aufsetzen ein leichter Hüpfer zu sehen.

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Das Manöver fand bereits am 21. Dezember statt. Das Luftamt Süd habe den Test genehmigt, obwohl das Werk nahe der Stadt Donauwörth liegt – daher galt die Beschränkung von zwei Metern Höhe. „Der Cityairbus hat in der Luft so funktioniert wie geplant. Wir sind sehr zufrieden“, so von Kursell.

Richtige Flugtests sind in Manching geplant

Die Flugdaten würden nun ausgewertet. Weitere angeseilte Flüge und Bodentests sind geplant. Nächster großer Schritt ist der Transport zum Testflughafen Manching. Dort soll der sogenannte Demonstrator (das Flugobjekt wird zum Experimentieren gebraucht – ist keine Vorstufe einer Serienfertigung) in größere Höhen steigen.

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© Patrick Heinz/Airbus | Patrick Heinz/Airbus

Der Cityairbus ist eine Neuentwicklung. Der Erstflug verschob sich mehrfach, im Mai 2019 war es so weit. Die Maschine soll autonom starten, fliegen und landen. Anfangs wird vor allem aus psychologischen Gründen bei Passagierflügen wohl ein Pilot mit an Bord sein, später soll auf ihn verzichtet werden. Bis zu vier Personen passen in den Cityairbus mit seinen Außenmaßen von acht mal acht Metern. Das Startgewicht soll bei 2,2 Tonnen liegen, die Reisegeschwindigkeit bei 120 Kilometern pro Stunde.

Lufttaxis könnten in Metropolen Stauproblem lösen

Als typische Routen gelten Strecken vom Flughafen in die Innenstadt mit 15 Minuten Dauer. Gerade in Metropolen werden Lufttaxis von manchen Experten als die Lösung für den Dauerstau auf dem Boden gesehen. Neben Airbus und Boeing forschen auch Autobauer wie VW und Porsche an dem Thema. Ein gutes Luftverkehrsmanagementsystem gilt als Voraussetzung, damit der Linienflug­betrieb funktionieren kann – wann das beim Cityairbus sein könnte, ist offen.