Hamburg. Erhebliche Nachwuchssorgen: Kaum jemand möchte Schifffahrtskaufmann werden. Zum 1. August lediglich 249 Auszubildende.
Mit einer ungewöhnlichen Idee suchen Hamburgs Schiffsmakler Nachwuchs. Mit speziellen Hafenrundfahrten wollen sie Schulabgänger und Studienabbrecher für die Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann anheuern. Start ist am 10. September um 15 Uhr.
Dann soll die „Buenos Aires“ mit potenziellen Azubis vom Anleger Kajen starten. Erfahrene Praktiker informieren dann bei der Hafenrundfahrt über maritime Berufe und Karrieremöglichkeiten im Seeverkehr.
Erhebliche Nachwuchssorgen
„Die maritime Branche bietet auch in digitalen Zeiten spannende Berufs- und Aufstiegsperspektiven – auch ohne Studium“, sagte der Geschäftsführer des Verbands Hamburger und Bremer Schiffsmakler, Alexander Geisler. Er hat die ungewöhnliche Berufsorientierung zusammen mit der Marketingorganisation des Hafens initiiert. Unterstützt wird die Aktion vom Hamburger Programm für Studienaussteiger Shift.
Hintergrund sind erhebliche Nachwuchssorgen. Zum 1. August haben gerade mal 249 junge Menschen bundesweit die Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann oder zur Schifffahrtskauffrau gestartet. Das waren so wenige wie zuletzt vor 19 Jahren. Zwar gab es in Hamburg 153 Anmeldungen, was den beiden Vorjahren entspricht. 2015 und 2016 lag die Zahl der Anmeldungen aber deutlich höher.
In Bremen gab es nur 28 neue Ausbildungsverträge. 2018 waren es noch 50. Relativ stabil ist die Ausbildungssituation an den Standorten Kiel und Leer, wo 42 beziehungsweise 19 neue Ausbildungsverträge unterzeichnet wurden.
Geschäfte laufen wieder besser
Die maritime Branche hat lange unter der Schifffahrtskrise gelitten und dabei kräftig Ausbildungsstellen abgebaut. Inzwischen laufen die Geschäfte wieder besser, und die Branche sucht neue Kräfte. Interessenten können sich unter info@schiffsmakler.de für die Hafenrundfahrt anmelden.