Hamburg. Der Containerumschlag in Hamburg ist stark angestiegen – bestes Wachstum im Vergleich zur Konkurrenz.
Der Containerumschlag im Hamburger Hafen wächst so stark wie zuletzt vor acht Jahren. Nachdem die HHLA am Vortag nur ein marginales Wachstum des Containeraufkommens in Hamburg verzeichnen konnte, gab der Gesamthafen am Donnerstag wesentlich bessere Zahlen bekannt.
Wie die Marketingorganisation des Hafens mitteilte, stieg der Containerumschlag im ersten Halbjahr 2019 im Vergleich zum Vorjahreszeitaum 7,5 Prozent auf 4,7 Millionen Standardcontainer (TEU). Das ist der größte Anstieg seit 2011. Auch der Stückgutumschlag wuchs deutlich – um 6,1 Prozent auf 48,4 Millionen Tonnen. Der Seegüterumschlag insgesamt legte um 4,1 Prozent auf 69,4 Millionen Tonnen zu.
Hamburg wächst stärker als Rotterdam
Der starke Anstieg des Containeraufkommens ist in erster Linie auf neue Schifffahrtslinien zurückzuführen, die den Hamburger Hafen anlaufen. „Insgesamt elf neue Liniendienste im ersten Halbjahr machen deutlich, dass der Hamburger Hafen an Attraktivität für Schifffahrt und Verlader zugelegt hat“, sagte Axel Mattern, Vorstand bei Hafen Hamburg Marketing. Neben vier neuen Linien zwischen Europa und Nordamerika hat Hamburg auch einen größeren Dienst aus Fernost, einen weiteren von Hamburg Süd, sowie Verbindungen im Verteilverkehr in die Ostsee hinzugewonnen
Das gute Ergebnis hat auch dazu geführt, dass Hamburg im Wettbewerb der nordeuropäischen Häfen wieder Marktanteile hinzugewonnen hat: In Rotterdam wuchs der Containerumschlag von Januar bis Juni um 6,4 Prozent, in Antwerpen nur um 4,3 Prozent. In Bremerhaven ging er sogar um 8,6 Prozent zurück.
Elbvertiefung soll weiteres Wachstum bringen
Damit ist Hamburg von allen Häfen in der Nordrange am stärksten gewachsen. Im Gegensatz zur Konkurrenz, die viele Leercontainer hatte, wurden in Hamburg vor allem volle Stahlboxen über die Kaikante gehoben.
„Mit dem Start der Ausbaumaßnahmen für die Fahrrinne der Elbe sind wir auf einem guten Kurs und bauen Hamburgs Position als nordeuropäische Drehscheibe im weltweiten Warenverkehr weiter aus“, sagte Mattern. „Hamburg ist jetzt neben den Verkehren mit China und Asien auch für die Verkehre mit den USA, Mexiko und Kanada zum Drehkreuz geworden.“
Handelsstreit zwischen den USA und China ohne Auswirkungen
Sowohl im Export wie im Import ist das Ladungsaufkommen des Hafens gestiegen. Auffallend ist dabei, dass vor allem der Handel mit den USA und mit China zugenommen hat. Vom Handelskonflikt der beiden Mächte ist der Hamburger Hafen also derzeit nicht betroffen. Zurückgegangen ist hingegen der Warenaustausch mit Großbritannien.
Auch der Ausblick fürs Gesamtjahr klingt positiv: „Wenn am Ende der Seegüterumschlag um vier und der Containerumschlag um fünf bis sechs Prozent wächst, sind wir zufrieden“, sagte Matterns Co-Vorstand Ingo Egloff. „Fällt das Plus höher aus, sind wir noch zufriedener.“