Hamburg/Schwarzenbek. Auftragsschwund beim Hersteller von Zigarettenmaschinen. Betriebsbedingte Kündigungen sollen vermieden werden.
Der zum Hamburger Technologiekonzern Körber AG gehörende Zigarettenmaschinenhersteller Hauni will in seinen Werken in Bergedorf und Schwarzenbek (Kreis Herzogtum Lauenburg) Personal abbauen. Darüber hat das Management die Beschäftigten in Betriebsversammlungen informiert. Begründung: Der Auftragseingang schrumpfe, die Zigarettenindustrie halte sich mit Investitionen in neue Anlagen stark zurück. Daher gebe es bei Hauni in naher Zukunft absehbar nicht mehr genug Arbeit für alle Mitarbeiter. Zugleich habe die Geschäftsführung aber deutlich gemacht, dass betriebsbedingte Kündigungen möglichst vermieden werden sollen, sagte ein Teilnehmer der Betriebsversammlung im Hauni-Hauptwerk in Bergedorf dem Abendblatt.
Dort fertigen derzeit etwa 2000 Mitarbeiter Maschinen zur Herstellung von Zigaretten und von Tabakpatronen für neuartige Erhitzer wie den Iqos. In Schwarzenbek baut zudem die zu Hauni gehörende Firma Primary (etwa 120 Mitarbeiter) Maschinen für die Tabakaufbereitung. Dort ist auch die ebenfalls zur Körber-Tabaksparte gehörende Firma Universelle (etwa 300 Mitarbeiter) ansässig. Sie überholt und modernisiert Zigarettenmaschinen.
Verhandlungen mit Betriebsrat über einvernehmliche Lösung
Geschäftsführung und Betriebsrat wollen nun über einen möglichst sozialverträglichen Abbau von Arbeitsplätzen mittels Altersteilzeit- und Vorruhestandsregelungen verhandeln. Dadurch frei werdende Arbeitsplätze sollen dann nicht neu besetzt werden. Auch eine Umwandlung von Lohnerhöhungen in mehr Freizeit könnte ein Weg sein.
Gewerkschaft hält sich zurück
Bei Primary sei die Situation jedoch komplizierter als im Stammwerk Bergedorf, hieß es. In Schwarzenbek könnte es durchaus zu betriebsbedingten Kündigungen kommen, da Hauni ein weiteres Werk für Tabakaufbereitungsmaschinen in Italien betreibt. Die Gewerkschaft IG Metall wollte sich am Montag gegenüber dem Abendblatt nicht zur Situation bei Hauni äußern. Die Körber AG war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Der Konzern hatte jüngst bekannt gegeben, dass sein Auftragseingang im vergangenen Jahr auf 2,65 Milliarden Euro geschrumpft sei. 2017 waren es noch 2,9 Milliarden Euro gewesen. Geschäftszahlen für seine einzelnen Sparten nennt das Unternehmen traditionell nicht.