Hamburg. Schubverband mit Europas größter Projektladung kommt über Saale und Elbe in den Hamburger Hafen. Chemieanlage soll nun nach China.

400 Meter misst das größte Containerschiff, das jemals den Hamburger Hafen angelaufen hat. Im Januar dieses Jahres machte die „CMA CGM Antoine de Saint-Exupéry“ mit einer Ladekapazität von mehr als 20.000 Standardcontainern am Burchardkai fest. Verglichen mit dem Meeresriesen ist der jüngst im Hafen angekommene Schiffstransport ein kleiner Fisch – doch einen Superlativ gibt es dennoch: Der größte europäische Projektladungstransport sei in der Hansestadt eingetroffen, teilte Hafen Hamburg Marketing am Freitag mit.

Zwischen Himmelfahrt und Pfingsten seien an der Saale in Pfütztal (Sachsen-Anhalt) acht Schubleichter mit Teilen einer Chemieanlage beladen und anschießend mit vier flachgehenden Schubbooten bis zur Elbe und weiter nach Hamburg transportiert worden. Neben kleineren Teilen umfasste der Transport zehn große Verpackungseinheiten mit einer Länge von bis zu 50 Metern, einer Breite bis zu 8,30 Metern und Stückgewichten von fast 270 Tonnen.

Planung dauerte zwei Jahre

„Wir mussten für den Landtransport vom Chemiepark Leuna bis zur Umschlagstelle Pfütztal fast sechs Kilometer Fahrbahn temporär bauen oder ertüchtigen, darunter eine Brücke von 170 Meter Länge“, sagte Hüseyin Kizilagac, Geschäftsführer des verantwortlichen Projektspediteurs Epi Logistics mit Sitz in Hamburg. Mehr als zwei Jahre dauerten Planung und Genehmigungsverfahren, mehrere Millionen Euro seien aufgewendet worden, um fehlende Infrastruktur zu kompensieren, hieß es.

Die Deutsche Binnenreederei führte den Transport durch. Probleme bereiteten ihr die schlechten Fahrrinnenbedingungen von Saale und Elbe, das Niedrigwasser der Flüsse durch das Wetter der vergangenen Wochen und bei Brücken und Schleusenpassagen die Dimensionen einzelner Teile mit einem Durchmesser von 8,30 Metern.

Chemieanlage wird in China wieder aufgebaut

Dank des Einsatzes aller Beteiligten seien die Teile aber pünktlich in Hamburg eingetroffen, hieß es. Sie stehen nun zur Verladung nach China bereit. Dort soll die Anlage wieder montiert werden und erneut in Betrieb gehen.