Hamburg. Otto-Tochter eröffnet an der Mönckebergstraße nach Umbau auf 3100 Quadratmetern. Weniger Artikel und ein Platz für Instagram-Selfies

Hohe Glastüren, dahinter öffnet sich der Blick ins großzügige Innere des Ladens. An den locker auf der Fläche verteilten Ständern hängen stylische Shirts, Jacken und Hosen von angesagten Marken. Es gibt Trikots von internationalen Fußballclubs. Vor einer Wand mit Betonoptik werden die neusten Sneaker-Modelle präsentiert. Die Kassen sind in einem offenen Container untergebracht. Viele, die an diesem Donnerstag ab 17 Uhr die wiedereröffnete Filiale des Sporthändlers Sportscheck nach dreimonatiger Umbauzeit betreten, werden Mühe haben sich zu erinnern, wie es dort früher aussah.

Eingang der U-Bahn-Station Rathaus wird verlegt

Die überraschendste Veränderung: Der Zugang zur Station Rathaus der U-Bahn-Linie 3 auf dieser Seite der Mönckebergstraße, mit dem sich der Sporthändler den Eingangsbereich bislang geteilt hatte, wird verlegt. „Dadurch konnten wir den Eingang komplett neu gestalten“, sagt der Hamburger Geschäftsleiter Janko Hagen. Die Entscheidung sei in Absprache mit dem Vermieter, der Hochbahn und der Stadt Hamburg gefallen. Wo es früher über eine Treppe in den U-Bahn-Schacht ging, wurde die Verkaufsfläche um 200 Quadratmeter erweitert. Im Moment ist dort allerdings noch Baustelle. Wegen der langwierigen Genehmigungsverfahren wird dieser Teil des Geschäfts erst im September fertig. Ein kleiner Schönheitsfleck bei der feierlichen Eröffnung.

Modernes Industriedesign und Bereich für Instagram-Selfies

Hamburg mit 540.000 Kunden im Jahr ist der fünfte Standort, an dem der Sporthändler sein neues Filialkonzept einführt. Am Mittwochnachmittag liefen die Arbeiten noch auf Hochtouren. Waren wurden eingeräumt, Bauarbeiter verlegten die letzten Leitungen. Nach dem Umbau präsentiert sich der Laden in modernem Industriedesign mit offenen Versorgungsleitungen unter der Decke und Hinguckern wie einer breiten orangefarbenen Treppe, als Schwimmbassin gestalteten Umkleidekabinen oder einer Fläche für Instagram-Selfies. Damit sollen vor allem jüngere Kunden angesprochen werden.

Die Umkleidekabinen im neuen Schwimmbad-Design.
Die Umkleidekabinen im neuen Schwimmbad-Design. © HA

80.000 Artikel auf 3100 Quadratmetern

Auf 3100 Quadratmetern verteilt über vier Stockwerke werden Sportartikel aus den Bereichen Fitness, Laufen, Outdoor sowie wechselnden Saisonsortimente mit Bade- und Wintersportwaren für Damen, Herren und Kinder angeboten – insgesamt 80.000 Artikel und damit ein Drittel weniger als früher. „Wir sehen uns als Multi-Channel-Anbieter, der stationäres Angebot und Online-Services immer stärker verbindet“, erklärt Geschäftsleiter Hagen die Reduzierung. Kunden können im Internet Waren reservieren oder bestellen und in der Filiale abholen. Neu ist die Möglichkeit, direkt bei einem der 35 Mitarbeiter bargeldlos zu bezahlen und so die Wartezeit an den Kassen zu sparen.

Sporthändler will sich neu positionieren

Die Neupositionierung ist Teil eines Restrukturierungsprozesses, den sich die Otto-Tochter mit 17 Filialen nach schwierigen Jahren verordnet hat und in dessen Zuge die Standorte in Reutlingen und Braunschweig geschlossen wurden. „Wir wollen die Positionierung von Sportscheck für das Erlebnis Sport untermauern“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung, Markus Rech. Im Geschäftsjahr 2018/19 hatte Sportscheck einen Umsatz von 280 Millionen erwirtschaftet, im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 2,3 Prozent. Angaben über die Kosten für den Umbau macht das Unternehmen nicht.

300 Kunden bekommen Kopfhörer geschenkt

Die Eröffnung am Donnerstag wird von einem bunten Aktionsprogramm begleitet. Vom 13. bis 15. Juni gibt zahlreiche Angebote. Unter anderem bekommen die ersten 300 Besucher Kopfhörer von Adidas im Wert von 99 Euro geschenkt. Am Freitag ab 16 Uhr kommt zudem der bekannte Hamburger YouTuber und Kampfsportler Flying Uwe in die Filiale.