Hamburg. Bei geteilten Taxifahrten wissen die Kunden nun vorher, wie viel sie zahlen werden. App-Betreiber verspricht hohe Einsparungen.

Den Zeitpunkt für den Start seines neuen Angebots hat der Hamburger Taxi-App-Anbieter Mytaxi ganz bestimmt nicht zufällig gewählt: Ein neues Tarifmodell, das dem Kunden bei geteilten Taxifahrten vorab den Preis zeigt, wird an diesem Donnerstag wirksam – vier Tage bevor der VW-Fahrdienst Moia den Betrieb mit rund 100 Elektro-Kleinbussen aufnimmt.

Über die sogenannte „Match“-Funktion der Mytaxi-App können sich Fahrgäste, die sich nicht kennen und in eine ähnliche Richtung wollen, bereits seit 2017 ein Taxi teilen und dadurch Geld sparen. Von jetzt an bestimmt bei den „Match“-Fahrten aber nicht mehr das Taxameter den Preis, sondern der Mytaxi-Computer. Dabei liegen der Grundpreis (2 Euro) und der Preis je Kilometer (0,80 bis 1,80 Euro) unter denen des Taxi-Standardtarifs, hinzu kommen 0,10 bis 0,30 Euro je Minute. Nach Angaben von Mytaxi wird die Fahrt unter dem Strich um bis zu 50 Prozent günstiger. Man ziele auf einen Preis ab, der etwa den von Moia genannten sechs bis sieben Euro entspreche.

1100 von 3100 Taxifahrer in Hamburg machen bei dem neuen Tarif mit

Während die „Match’-Funktion bisher nur zwischen 18 Uhr und 6 Uhr nutzbar war, gilt sie von jetzt an ganztägig. Nicht überall in Hamburg kann die geteilte Fahrt beginnen, ausgenommen sind unter anderem die Elbvororte und nördliche Stadtteile wie Niendorf, Ohlsdorf oder Volksdorf. Nach Angaben von Mytaxi machen rund 1100 von 3100 Taxifahrern in Hamburg bei dem neuen Angebot mit.

Die Stadt Hamburg unternimmt mit der Genehmigung des Tarifs nach eigenen Angaben „einen wichtigen Schritt als Vorreiter in Sachen Mobilität“. Wirtschafts- und Verkehrssenator Michael Westhagemann sagte, mit der neuen Initiative für geteilte Fahrten zum Festpreis stärke das Taxigewerbe insgesamt seine Wettbewerbsfähigkeit.

Mytaxi ist in mehr als 100 Städten in zwölf Ländern aktiv. Das zum Daimler-Konzern gehörende Unternehmen hat etwa 650 Mitarbeiter, davon rund 300 in Hamburg.