Hamburg . Das Produkt von Heinz enthält jetzt zwar mehr rote Soße – aber der Verbraucher zahlt kräftig drauf. Das sagt der Hersteller.

Viele Verbraucher haben davon eine Flasche im Kühlschrank stehen – und vor allem für Kinder ist die rote Soße bei Pommes oder Nudeln ein Muss: Ketchup. Wer im Supermarkt beim Produkt Heinz Tomato Ketchup zugreift, muss jedoch draufzahlen. Zwar enthält die Heinz-Ketchup-Kopfsteher-Squeezeflasche seit Anfang des Jahres nun wieder 500 statt 400 Milliliter Würzsoße. „Doch der Preis stieg unverhältnismäßig stark an“, teilte die Verbraucherzentrale Hamburg am Dienstag mit. Deshalb wurde der Heinz-Ketchup zur Mogelpackung des Monats gekürt.

Das Produkt kostet nun 2,49 Euro statt 1,79 Euro. Der Preis für 100 Milliliter steigt dadurch von knapp 45 Cent auf fast 50 Cent. Der Ketchup ist damit um elf Prozent teurer. Nach Angaben der Verbraucherzentrale sind auch die Sorten mit Chili, Curry und die Variante mit weniger Zucker und Salz vom Preisanstieg betroffen. „Hersteller Heinz wäscht seine Hände in Unschuld und teilte uns mit, dass die unverbindliche Preisempfehlung für den Ketchup nur proportional zur höheren Füllmenge gestiegen ist“, heißt es in der aktuellen Mitteilung der Verbraucherzentrale Hamburg.

Heinz schrumpfte Ketchup-Inhalt erst 2015

„Seltsam finden wir, dass Kraft Heinz den Inhalt seiner Ketchup-Flaschen erst vor gut drei Jahren geschrumpft hatte – angeblich auf Wunsch der Verbraucher“, heißt es vonseiten der Hamburger Verbraucherschützer. Erst 2015 hatte Heinz die Füllmenge von 500 auf 400 Milliliter gesenkt und versteckt den Preis um bis zu 28 Prozent erhöht.

Damals argumentierte The Kraft Heinz Company, dass „eine seit Längerem festzustellende Veränderung im Konsumentenverhalten, welche insbesondere darauf zurückzuführen ist, dass die Anzahl der Ein- und Zweipersonenhaushalte in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat“, Anlass für den reduzierten Inhalt sei. 2019 gilt das offenbar nicht mehr. „(...) 500 ml in Deutschland das bevorzugte und mit Abstand meistverkaufte Format ist (…)“, heißt es in der aktuellen Begründung.

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Verbraucherschützer: Heinz will Preisverfall stoppen

„Unserer Meinung nach geht es natürlich nicht um die bevorzugten Formate der Kunden, sondern ausschließlich ums Geschäft“, betonen die Hamburger Verbraucherschützer. In den letzten Jahren sei der Preis für Heinz Ketchup – zum Leidwesen des Konzerns – im Handel immer weiter gefallen.

„Wir vermuten: Heinz setzt nun wieder auf größere Flaschen, um diesen Preisverfall zu stoppen. Dem Handel macht der Konzern das neue Format als ‘Mehrwertstrategie’ schmackhaft.“ Die Flaschen würden „mehr Mehrwert und mehr Marge“ bringen. Kraft Heinz ist laut Presseveröffentlichungen mit einem Marktanteil von fast 50 Prozent in Deutschland die Nummer eins im Ketchup-Segment.