Hamburg. Airbus verhandelt mit Arbeitnehmervertretern über Jobabbau. Tausende Stellen stehen auf der Kippe. IG Metall fordert schnell Lösungen.

Vor drei Wochen verkündete Airbus das Aus für sein Prestigeprojekt A380. Die Fertigung des größten Passagierflugzeugs der Welt soll in zwei Jahren auslaufen, 17 Maschinen werden noch ausgeliefert. Konzernweit könnten Tausende Stellen wegfallen, die Beratungen mit den Sozialpartnern werden in den nächsten Wochen erfolgen, teilte Airbus Mitte Februar mit. Am Dienstag war es soweit: In einer Sitzung des Europäischen Betriebsrats wurden „Gespräche zur Übergangsphase beim A380-Programm“ aufgenommen.

Mitarbeiter könnten in andere Programme wechseln

Insgesamt stehen laut Konzern 3000 bis 3500 Stellen auf der Kippe. Sie verteilen sich auf rund 1300 Beschäftigte in der Produktion und 2100 in der Verwaltung. In Großbritannien und Spanien sind es je 500 bis 600 Mitarbeitern. In Frankreich und Deutschland sollen je zwischen 1100 bis 1200 Menschen in dem Programm beschäftigt sein. Am größten deutschen Standort in Hamburg dürfte am A380 eine hohe dreistellige Zahl an Beschäftigten arbeiten – Airbus nennt keine Zahlen zu einzelnen Standorten. Jährlich würden rund 12.000 Beschäftigte den Job wechseln, hieß es. Durch den Produktionshochlauf der A320-Familie und dem starken Auftragsbestand bei Großraumflugzeugen „werden sich zahlreiche Möglichkeiten für interne Stellenwechsel ergeben“, teilte Airbus mit.

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IG Metall ist für Hamburger Beschäftigte optimistisch

Die IG Metall ist für die Beschäftigten in der Hansestadt optimistisch. „Auf Finkenwerder wird es wahrscheinlich so sein, dass die Kolleginnen und Kollegen recht schnell in andere Programme wechseln können“, sagte Emanuel Glass, Zweiter Bevollmächtigter in der Region Hamburg. An Standorten wie Augsburg und Bremen könnte es hingegen problematisch werden. Der Gewerkschafter drückt aber auch an der Elbe aufs Tempo. Durch den langen Vorlauf in der Flugzeugproduktion gebe es jetzt schon Beschäftigte, deren Aufgaben weggefallen sind. Für sie müssten schnell Lösungen gefunden werden. Skeptisch ist Glass ist für die gut 1000 Leiharbeiter in Hamburg. Vielen drohe das Aus, während die Stammbelegschaft von 12.700 Personen wohl stabil bleiben werde. Betriebsbedingte Kündigungen sind bis Ende 2020 ausgeschlossen.