Hamburg. Arbeitsagentur erwartet einen weiteren Zuwachs. Derzeit sind 17.000 Stellen unbesetzt. Welche Branchen suchen.
Die Arbeitslosigkeit in Hamburg ist im ersten Monat des neuen Jahres gestiegen. Im Januar waren 65.852 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, teilte die Agentur für Arbeit mit. Das seien 4123 oder 6,7 Prozent mehr als im Dezember. „In den vergangenen zehn Jahren verzeichneten wir nach dem Jahreswechsel immer einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit um mehrere Tausend Betroffene“, sagte der Chef der Hamburger Arbeitsagentur, Sönke Fock. Gegenüber Januar 2018 sei die Zahl der Arbeitslosen aber um 3289 (4,8 Prozent) zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber Dezember um 0,4 Punkte auf 6,3 Prozent.
„Es gibt keine Anzeichen für eine grundsätzliche Wende am Arbeitsmarkt“, sagte Fock. „Die Zahl der Arbeitnehmer, die von Kündigung bedroht sind, ist nicht gestiegen.“ Im Februar werde die Arbeitslosigkeit voraussichtlich auf dem Januar-Niveau verharren, im März sei wieder mit einem Rückgang zu rechnen. „Wir haben eine stabile Binnennachfrage und steigende Löhne“, sagte Fock. Auch ein ungeordneter Brexit werde nicht sofort auf den Arbeitsmarkt in Hamburg durchschlagen.
Es gibt 17.000 offene Stellen
Arbeitskräfte werden in Hamburg weiter gesucht, es gibt 17.000 offene Stellen. Allein der Fahrdienst Moia will 1500 Fahrer für Kleinbusse in Hamburg einstellen, erst zehn Prozent davon sind bisher gewonnen. Gesucht werde aber in fast allen Branchen: Pflegekräfte, Erzieher, IT-Spezialisten, Einzelhandelsverkäufer oder Handwerker.
Bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten registrierte die Agentur im November mit 993.800 Arbeitnehmern abermals einen Rekord. Er lag um 21.900 oder 2,3 Prozent über dem Vorjahr. Sollte sich der Hamburger Arbeitsmarkt trotz der sich abzeichnenden Eintrübung der Konjunktur weiter so gut entwickeln wie in den Vorjahren, dürfte im Laufe des Jahres die Marke von einer Million Arbeitsplätze in Hamburg überschritten werden. Der Beschäftigungszuwachs liegt in der Hansestadt beständig über dem Bundestrend.
Auch in Schleswig-Holstein ging die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr zurück. Im Januar waren im nördlichsten Bundesland 86.700 Frauen und Männer ohne festen Job – 9,9 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag im Januar bei 5,6 Prozent (Januar 2018: 6,3 Prozent). Unter den Kreisen hat Stormarn mit 3,2 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote, Dithmarschen mit 6,4 Prozent die höchste. Bei den kreisfreien Städten liegen die Quoten zwischen 7,8 Prozent in Lübeck und 8,3 Prozent in Neumünster.