Hamburg. 353.000 Euro nehmen die Hanseaten im Schnitt für den Kauf von Immobilien auf. So viel wie sonst nirgends in Deutschland.

Die Hamburger verschulden sich für den Kauf einer Immobilie immer höher. Der Grund sind die stark gestiegenen Immobilienpreise in der Hansestadt und die historisch niedrigen Zinsen. Im Schnitt nehmen die Hamburger einen Kredit über 353.000 Euro auf, wie aus einer Untersuchung des Baugeldvermittlers Dr. Klein hervorgeht. Das sind 150.000 Euro mehr als vor zehn Jahren und ist auch im bundesweiten Vergleich der höchste Wert.

„Viele Hamburger und vor allem junge Familien haben es zunehmend schwer, ein bezahlbares Eigenheim zu finden,“ sagt Frank Lösche, Spezialist für Baufinanzierung von Dr. Klein in Hamburg. „Immer mehr Interessenten weichen daher auf Städte im Hamburger Umland wie Norderstedt oder Kaltenkirchen aus.“ Ein Ende der Preissteigerung sei derzeit noch nicht abzusehen. Damit sind auch bei der Kreditsumme neue Rekordwerte zu erwarten.

Immobilienkäufer werden immer jünger

Gleichzeitig werden die Immobilienkäufer immer jünger. In Hamburg sind sie jetzt im Schnitt 41 Jahre beim Erwerb. Vor zehn Jahren zogen die Hamburger erst mit 48 Jahren in die eigenen vier Wände.

Mieten oder kaufen – Das neue Hamburger Immobilienportal

Hinter Hamburg folgen die Bundesländer Bayern mit einer durchschnittlichen Kreditsumme von 339.000 Euro und Baden-Württemberg mit 318.000 Euro. Betrachtet man nur die Stadtstaaten, so folgt nach Hamburg Berlin mit 307.000 Euro. In Bremen werden für einen Immobilienkauf 251.000 Euro Kredit aufgenommen.

Immer mehr Kapitalanleger

Rund jeder fünfte Hamburger, der eine Wohnung oder ein Haus kauft, will die Immobilie anschließend vermieten. Der Anteil der Kapitalanleger ist in der Hansestadt mit 21,6 Prozent der zweithöchste Wert nach Berlin (28,5 Prozent). Vor zehn Jahren lag der Wert in Hamburg erst bei 6,8 Prozent. Klassische Geldanlagen lohnen sich aufgrund der niedrigen Zinsen kaum noch. Allerdings liegen die Renditen aus der Vermietung in Hamburg auch nur noch zwischen 1,9 und 2,6 Prozent, wie der Immobiliendienstleister Bulwiengesa ermittelte.