Hamburg. Fast eine Million Menschen haben einen festen Arbeitsplatz. Nicht nur in Hamburg sank die Zahl der Erwerbslosen, sondern bundesweit.
Die Arbeitslosigkeit in Hamburg ist weiter auf dem Rückzug. Im Oktober waren 64.073 Frauen und Männer in Hamburg arbeitslos gemeldet, das waren 1050 oder 1,6 Prozent weniger als im Monat zuvor. Gegenüber dem Vorjahresmonat lag der Rückgang demnach bei 2490 Arbeitslosen oder 3,7 Prozent. Damit habe die Zahl der Arbeitslosen ihren tiefsten Stand seit September 1993 erreicht, mit Ausnahme des Juni 2018.
Die Arbeitslosenquote fiel gegenüber dem Vorjahr um 0,4 Punkte auf 6,1 Prozent. „Entwickelt sich die Beschäftigungssituation weiterhin so positiv, ist zum Jahresende durchaus mit einer Arbeitslosenquote von unter sechs Prozent zu rechnen“, sagte der Chef der Arbeitsagentur, Sönke Fock.
Gleichzeitig erreichte die Beschäftigung am Hamburger Arbeitsmarkt den höchsten Stand aller Zeiten. Im August waren 983.600 Personen sozialversicherungspflichtig angestellt, das sind 23.200 oder 2,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Damit rückt ein Beschäftigungsstand von einer Million Arbeitnehmern, der in Hamburg noch nie erreicht wurde, immer näher.
Besondere Herausforderungen
Trotz der guten Gesamtlage und positiven Entwicklung gebe es auf dem Hamburger Arbeitsmarkt einige besondere Herausforderungen, heißt es in der Mitteilung. So wachse die Zahl der an- und ungelernten Arbeitslosen, die keine formale Berufsausbildung besitzen. Zuletzt waren es 36.232, das sind 14 Prozent mehr als vor einem Jahr und mehr als 56 Prozent aller Erwerbslosen.
Zuwächse gab es auch bei den arbeitslos gemeldeten Ausländern, im Jahresvergleich um 800 auf 21.756 Frauen und Männer. Zum einen hätten Flüchtlinge, die schon länger im Land sind, mit ihren Jobs einen Anspruch auf Arbeitslosengeld erarbeitet, zum anderen meldeten sich viele nach Sprach- und Integrationskursen arbeitslos, um nun für den Arbeitsmarkt qualifiziert zu werden.
Kräftiger Herbstaufschwung
Nicht nur in Hamburg sank die Zahl der Erwerbslosen, sondern bundesweit. Erstmals seit der Wiedervereinigung fiel die Arbeitslosenquote in Deutschland unter die Fünfprozentmarke. Verantwortlich für das Rekordtief von 4,9 Prozent im Oktober seien ein kräftiger Herbstaufschwung und die gute Konjunktur, so die Bundesagentur für Arbeit. Das sporne an, sagte BA-Chef Detlef Scheele: „Es zeigt, dass man Marken erreichen kann, von denen wir vor drei Jahren nicht geträumt haben.“ Vollbeschäftigung sei mit dieser Quote aber noch nicht gegeben.