Hamburg. Taschenhersteller startet zunächst mit 35 Beschäftigen in Bahrenfeld neu. Showroom und Schulungszentrum im historischen Gaswerk.

    Der deutsche Taschenspezialist Bree Collection startet nach Jahren mit roten Zahlen einen Neuanfang. Das Traditionsunternehmen hat seinen Firmensitz aus dem niedersächsischen Isernhagen nach Hamburg verlagert. Die Geschäftsführung sowie die Bereiche Design, Produktmanagement, Marketing, Vertrieb und Einkauf haben Räume im Otto von Bahrenpark im historischen Gaswerk in Bahrenfeld bezogen. Dort befinden sich auch ein Showroom sowie ein Schulungszentrum. Insgesamt sind 35 Mitarbeiter in dem neuen Headquarter beschäftigt.

    Den Umzug an die Elbe hatte Bree bereits im Mai angekündigt. Geschäftsführer Stefan Treiber, der seit 2014 im Beirat der Bree Collection sitzt, hatte damals gesagt, Hamburg biete als eine der kreativen Metropolen in Deutschland enormes Potenzial, den Kulturwandel der Marke erfolgreich zu gestalten. Er freue sich, viele Mitarbeiter für den Umzug gewonnen zu haben. Gleichzeitig könne man in einer Stadt wie Hamburg von „einem großen Pool an kreativen Fachkräften profitieren“. Isernhagen wird als Standort komplett aufgegeben. Insgesamt arbeiten bei Bree etwa 200 Beschäftigte, unter anderem an Produktionsstätten in Osteuropa.

    Axel Bree hörte als Geschäftsführer auf

    Im Januar dieses Jahres war das letzte Mitglied der Eigentümerfamilie Bree aus dem Unternehmen ausgestiegen. Axel Bree hörte als Geschäftsführer auf. Der Sohn des Gründerpaares Wolf Peter und Renate Bree hatte seine Anteile an eine private Investorenfamilie aus Deutschland verkauft, die seit einiger Zeit an Bree beteiligt ist und den Neustart mitträgt. Sein Bruder Philipp hatte seine Anteile bereits vor vier Jahren an den Investor verkauft. Über den Namen schweigt sich der Taschenhersteller aus.

    Die Marke Bree hatte es in den 1970er-Jahren mit der Verarbeitung von Naturleder schnell zu großer Beliebtheit gebracht. Der „New-School-Ranzen“ aus dem Jahr 1975 wurde zum Kultobjekt. Es war der Beginn der Erfolgsgeschichte der Taschendesigner „made in Germany“, die international zahlreiche Preise bekamen. In den 1980er-Jahren expandierte Bree mit Franchise-Partnern weltweit. In Deutschland, Österreich und der Schweiz umfasst das Ladennetz aktuell etwa 30 Filialen. In Hamburg finden sich Bree-Geschäfte unter anderem im Hanseviertel, im Elbe- und im Alstertal-Einkaufszentrum.

    Seit 2008 schloss die Marke die meisten Geschäftsjahre allerdings mit einem Minus ab. 2015 belief sich der Verlust laut dem im Bundesanzeiger veröffentlichen Jahresabschluss auf mehr als 300.000 Euro, 2016 auf knapp 1,5 Millionen Euro. Zahlen für das Geschäftsjahr 2017 sind noch nicht veröffentlicht worden.