Hamburg. Vor 50 Jahren hat er sein erstes Steakhaus eröffnet. Zum Jubiläum gibt es Kunst von seiner Ehefrau und ein großes Fest.
Vor genau 50 Jahren stand Eugen Block (78) an exakt derselben Stelle – in seinem Restaurant in der Dorotheenstraße. Auch damals hatte er Medienvertreter eingeladen – zur Eröffnung des ersten Block-House-Restaurants. An diesem Mittwoch ist der erfolgreiche Unternehmer und gläubige Katholik wieder hier und schickt zur Begrüßung so etwas wie ein Stoßgebet in die Runde: „Halleluja, Ziel erreicht!“, sagt er und blickt danach auf ein halbes Jahrhundert Block House zurück.
Er redet darüber, wie er 1968 damit begann, das Personal selbst auszubilden („Fachkräfte gab es ja so gut wie keine, das ist wie heute“), wie er persönlich auf die Kinder seiner Angestellten aufpasste („Sonst hätten die Frauen ja nicht arbeiten können“), dass er weiterhin einmal in der Woche ein Stück Fleisch isst („Immer Mrs. Rumpsteak in einem unserer Restaurants. Aber ich esse selbstverständlich auch viel Gemüse, Salat und Obst“) – und er erinnert an seinen langjährigen Hausarchitekten Walter Huster, der die Block-Häuser konzipierte („Der Mann hat mich mit seinen Ideen zum Millionär gemacht“). Selbstverständlich bedankt Eugen Block sich bei dieser Gelegenheit auch bei seiner Frau Christa, die an diesem Jubiläumstag neben ihm in der Dorotheenstraße sitzt und ihrem Ehemann, wie sie selbst sagt, den „entscheidenden Stoß in die Selbstständigkeit“ gab - damals 1968. „Er hatte so viele gute Ideen, ihm fehlte nur der Mut.“
Etwas Besonderes zum Jubiläum
Zum Jubiläum hat sich Christa Block etwas ganz Besonderes für das Unternehmen und ihren Mann ausgedacht: Block House in Öl gemalt. Sie hat bei drei Künstlern aus der Region zahlreiche impressionistische Bilder in Auftrag gegeben. Eineinhalb Jahre haben sie recherchiert und gemalt. Entstanden sind Porträts, Restaurantansichten und vieles mehr – ab 15. Oktober zunächst in der Galerie des Block-Hotels Grand Elysée zu sehen. Später soll die etwas andere Kunst dann in den Restaurants an den Wänden hängen.
Auf die Zukunft der Block-Häuser blickt nach dem Eigentümerpaar schließlich der operative Chef der Block Gruppe, Stephan von Bülow. Denn selbstverständlich soll nach 50 Jahren noch nicht Schluss sein mit der Erfolgsgeschichte der Steakhauskette (51 Restaurants, 1300 Mitarbeiter, sechs Millionen Gäste pro Jahr). Im Gegenteil.
Weitere Standorte in der Überlegung
„Mittelfristig wollen wir ein bis zwei Block-House-Restaurants pro Jahr eröffnen“, sagt von Bülow. Vor allem in Nordrhein-Westfalen (NRW) will das Hamburger Unternehmen wachsen. So ist 2020 eine Neueröffnung in der Landeshauptstadt Düsseldorf geplant. Zudem liebäugelt das Gastronomieunternehmen mit weiteren Standorten in Köln und Dortmund. Konkurrent und NRW-Platzhirsch Maredo soll offensichtlich stärker Konkurrenz gemacht werden.
Darüber hinaus bezeichnet von Bülow Leipzig und Dresden als „interessante Städte“ für die Wachstumsstrategie. Und auch mit nur einem Hotel will sich die Block Gruppe nicht zufrieden geben. In Berlin, im Bezirk Mitte an der Tiergartenstraße, planen die Hamburger eine Vier-Sterne-Plus-Herberge mit 127 Zimmern. Allerdings sollen die Blocks das Haus nicht selbst betreiben, von Bülow sucht dafür einen Pächter.
Hamburger Erfolgsgeschichte
Nachdem die Presse am Vormittag mit Informationen bedient worden war, startete am Abend in einem Festzelt auf dem Gelände der Firmenzentrale in Langenhorn die große Jubiläumsparty mit 600 geladenen Gästen. Selbstverständlich mit dabei: Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), der sich im Namen des Senats für Blocks „wirtschaftliches und gesellschaftliches Engagement in und für unsere Stadt“ bedankte. Das Ehepaar Block stehe für eine Hamburger Erfolgsgeschichte, die Vorbild sein sollte für viele junge Gründer.