Hamburg. Deutscher Gründerpreis geht unter anderem an Erfinder des Zirkus Roncalli. Start-up aus Hamburg gehörte zu den Finalisten.

Erfinder intelligenter Stromspeicher und innovativer Reaktortechnologie, der Mann, der den Direktvertrieb zur Erfolgsgeschichte machte, und ein fantastischer Zirkusdirektor: Unterschiedlicher könnten die Gewinner des Deutschen Gründerpreises kaum sein, der am Dienstagabend in Berlin bei einer großen Gala vergeben wurde. In der Kategorie Aufsteiger ging die Auszeichnung an die Firma Tesvolt aus Wittenberg (Sachsen-Anhalt), die ein weltweit einzigartiges Produkt zur Speicherung von Strom entwickelt hat.

Aufsteiger-Finalisten waren auch der Software-Hersteller CQSE aus Garching bei München und der Hamburger Gewürzhersteller Ankerkraut, die sich aber nicht durchsetzen konnten. Die Gründer waren der Jury aber immerhin durch ihr „außerordentliches Wachstum“ in nur wenigen Jahren des Bestehens positiv aufgefallen. Auch in der Kategorie Start-up zeichnete die Jury ein technologisch orientiertes Unternehmen aus. Preisträger ist Ineratec aus Karlsruhe. Die drei Gründer haben eine chemische Reaktortechnologie entwickelt, die in einen handelsüblichen Schiffscontainer passt. Konkurrenten waren Oculavis aus Aachen und Vectoflow aus Gilching. Nicht nur die Preisträger, sondern auch alle Finalisten erhalten eine maßgeschneiderte Unternehmensberatung, ein Medientraining und werden über einen Zeitraum von zwei Jahren von Wirtschaftsexperten als Paten begleitet.

Vorwerk ausgezeichnet

Für sein Lebenswerk wurde Jörg Mittelsten Scheid von Vorwerk geehrt. Er hatte den Direktvertrieb weiterentwickelt und damit unter anderem den Kult-Staubsauger Kobold oder den Thermomix zur Erfolgsgeschichte gemacht. Besonders lobte die Jury auch die von ihm initiierte Stiftungsprofessur an der Universität Wuppertal. Bernhard Paul, Erfinder des Circus Roncalli, erhielt den Sonderpreis 2018 für seine außergewöhnliche Unternehmerleistung. „Der Deutsche Gründerpreis ist wichtig, um das Unternehmertum zu fördern“, sagte der 71-Jährige.

Der Preis wird seit 2002 von den Partnern „Stern“, Sparkassen, ZDF und Porsche vergeben. Kooperationspartner ist das Bundeswirtschaftsministerium. Zusätzlich wird jedes Jahr auch ein Schüler-Team für eine herausragende Gründungsidee ausgezeichnet. Aus Hamburg erhielt zuletzt 2016 der Getränkehersteller Lemonaid den Gründerpreis als Aufsteiger.