Hamburg. Hamburger Gewürzhersteller hat es bundesweit unter die besten drei geschafft.
Die Macher von „Ankerkraut“ sind bereits einigen Trubel um ihre Firma gewohnt. In der Fernsehshow „Die Höhle der Löwen“ stellten sie ihre Idee einem Millionenpublikum vor – Gewürzgläser mit exotischen Mischungen wie Safransalz oder Limettenpfeffer. Dieses Geschäftsmodell überzeugte jetzt auch die Jury des Deutschen Gründerpreises. Neben zwei weiteren Firmen ist Ankerkraut aus Hamburg für den renommierten Preis in der Kategorie „Aufsteiger“ nominiert.
Die Gründer Anne und Stefan Lemcke können mit ihrer Idee punkten, weil sie mit Ankerkraut nach nur wenigen Jahren bereits ein „außerordentliches Wachstum“ erreicht haben, heißt es beim Deutschen Gründerpreis. Wer unter den Nominierten letztlich die begehrte Auszeichnung gewinnt, wird streng geheim gehalten. Die Sieger werden erst bei der Preisverleihung am 11. September im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin bekannt gegeben. Große Freude herrscht in Hamburg jedenfalls schon jetzt: „Wir sind total aus dem Häuschen!“, teilten die Gründer auf Facebook mit. Sie seien „stolz, glücklich und sehr dankbar für diese Chance“, schrieben sie über die Nominierung, bei der sie eher die Rolle der Exoten spielen. Denn die übrigen Bewerber kommen meist aus dem Technikbereich. Sie bieten Mini-Reaktoren an oder haben intelligente Stromspeicher erfunden.
Ankerkraut ist dagegen eher in der Küche zu Hause. Die Hamburger stellen Trockengewürzmischungen aus möglichst frischer Ware her. Sorten wie Asia Chicken oder Apfelkuchen bietet die Firma auf ihrer Internetseite www.ankerkraut.de an. Aber auch Händler wie Rewe verkaufen die Gläser an ihre Kunden. In der Fertigung und Verwaltung in Sinstorf arbeiten inzwischen 60 Beschäftigte. Die Firma mit ihrer Produktion im Hamburger Süden nutzt dabei den kurzen Weg zur Speicherstadt, auch heute noch ein wichtiger Umschlagplatz für Gewürze. Mitgründer Stefan Lemcke hat als Kind bereits die Lust auf Kardamom und Cumin entdeckt, er wuchs in Afrika auf, wo die lokalen Märkte gut gefüllt sind mit aromatischen Kräutern.
Das im Jahr 2013 gegründete Ankerkraut ist im vergangenen Jahr bereits durch die Vox-Show „Die Höhle der Löwen“ bekannt geworden. Die Gründer hatten sich dort um eine Investition von 300.000 Euro in ihre Firma beworben. Der Unternehmer Frank Thelen ließ sich überzeugen und steckte die Summe in die Manufaktur, gegen eine Beteiligung von 20 Prozent.
Beim Gründerpreis wird es kein Geld geben, dafür Expertise. Die Gewinner, die von Experten aus der Wirtschaft vorgeschlagen werden, können sich über eine Beratung durch die Porsche Consulting und ein Medientraining beim ZDF freuen. (mw)