Vevey/Hamburg. Preiskampf im Lebensmittelhandel: Weil Edeka günstiger beim Konzern Nestlé einkaufen will, sollen 160 Produkte aussortiert werden.

  • Edeka möchte 160 Nestlé-Produkte künftig aus dem Sortiment nehmen
  • Damit will das Unternehmen Druck ausüben

Edeka übt Druck auf Nestlé aus. Die Supermarktkette will 160 Produkte des Nahrungsmittelkonzerns aus der Schweiz nicht mehr in ihren Filialen anbieten. So möchte Edeka Nestlé dazu zwingen, Produkte billiger zu liefern.

Das Handelsblatt berichtet unter Berufung auf die „Lebensmittel Zeitung“, ein Bündnis von Einzelhändlern wie Edeka, Intermarché und Coop Schweiz beschwere sich darüber, dass Nestlé billiger an Konkurrenten liefern würde. Um nun die gleichen Konditionen zu bekommen, wird entschlossen gehandelt.

Edeka greift Nestlés Markenwert an

Edeka soll seinen Filialen bereits eine Liste der Nestlé-Produkte übermittelt haben, die künftig nicht mehr Teil des Sortiments sein sollen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Hamburg erklärt dazu, dass es alternative Produkte anbiete und deshalb nicht auf Nestlé angewiesen sei.

Salatsoßen von Thomy sollen zudem zu Niedrigpreisen verkauft werden, womit Edeka Nestlés Markenwert angreifen will. Konflikte zwischen Lieferanten und Einzelhändlern gibt es immer wieder. Aus ähnlichen Gründen wie im neuen Fall nahm zum Beispiel Lidl vor vier Jahren Coca-Cola aus dem Sortiment.

Supermarktketten haben eine große Handelsmacht, weil Lebensmittelhersteller um den Platz in ihren Regalen kämpfen. Deshalb werden sie sowohl vom Bundeskartellamt als auch von der EU-Kommission streng überwacht. (leve)