Stockholm. Der Onlinehandel und ein Werbe-Skandal belasten die Geschäfte bei H&M. Der Gewinn beim Modehändler brach zuletzt um ein Drittel ein.

Beim zuletzt umstrittenen schwedischen Moderiesen H&M läuft es wegen schlechter Geschäfte in den Läden auch finanziell nicht rund. In den drei Monaten bis Ende November fiel der Vorsteuergewinn um ein Drittel auf umgerechnet 500 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.

„Die Veränderungen in der Industrie fordern alle heraus“, sagte Unternehmenschef Karl-Johan Persson am Mittwoch. Dies werde sich auch 2018 fortsetzen. H&M gehe nicht davon aus, das für dieses Jahr angepeilte Umsatzplus von zehn bis 15 Prozent auf Basis örtlicher Währungen zu erreichen. Die Aktien gaben gut drei Prozent nach und notierten auf dem niedrigsten Stand seit neun Jahren.

170 Filialen sollen geschlossen werden

H&M bleiben in den Läden die Kunden weg. Das Unternehmen will im laufenden Jahr deshalb 170 Filialen schließen. Zudem soll die Produktpalette überarbeitet werden. Wie andere Modehändler mit einem starken Filialnetz kämpft H&M mit einem veränderten Kundenverhalten durch die Ausbreitung des Onlinehandels.

H&M ist die weltweite Nummer zwei der Branche hinter der spanischen Zara-Mutter Inditex. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren eine Reihe von hochpreisigen Marken auf den Weg gebracht, um neue Kunden anzuziehen. Für 2018 kündigte H&M eine weitere Reihe mit günstigen Bekleidungsstücken an. Unter dem Titel „Afound“ soll ähnlich einem Outlet reduzierte Kleidung von H&M-Labels und anderen Marken angeboten werden.

Zudem sollen die Produkte ab März über die Online-Handelsplattform Tmall verkauft werden, die zum chinesischen Internetkonzern Alibaba gehört. Das Unternehmen will sich damit gegen die zunehmende Konkurrenz der Onlinehändler wie Zalando, Amazon oder Asos stemmen.

H&M in der Kritik

Zuletzt kam H&M zudem wegen der Werbung mit einem dunkelhäutigen Jungen in die Kritik, der einen Pullover mit dem Slogan „Coolster Affe im Dschungel“ trug. Der kanadische Sänger The Weeknd kündigte darauf seine Zusammenarbeit mit H&M auf. Der Konzern entschuldigte sich für das Werbemotiv und zog es zurück. (dpa/rtr)