Hamburg. Im Bundesvergleich liegen Löhne 6,1 Prozent über dem Durchschnitt. Gehälter in Hamburg um knapp ein Prozent gestiegen.
Vergleicht man die Jahreseinkommen in Norddeutschland, so wird in Hamburg am meisten verdient. Alle anderen Landeshauptstädte liegen unter dem Hamburger Niveau. Die Unternehmen an der Alster zahlen sogar 6,1 Prozent mehr als im Bundesschnitt, wie das Vergleichsportal Gehalt.de auf der Basis von rund 751.000 Vergütungsdaten ermittelt hat. Nur 7,5 Prozent der Personen, die ihre Einkommen angegeben haben, tragen Personalverantwortung.
Im Vergleich zu 2016 sind die Gehälter in Hamburg um knapp ein Prozent gestiegen. Die höchsten Steigerungen gab es in Hessen mit zwei Prozent, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 1,4 Prozent. Im Vergleich der Bundesländer wird auch in Hessen am besten verdient: 12,7 Prozent über dem Durchschnitt. Einer der Gründe dafür: In Hessen haben gleich fünf Konzerne aus dem Deutschen Aktienindex (DAX) ihren Sitz, während in Hamburg nur der Nivea-Hersteller Beiersdorf im DAX vertreten ist.
Große Gehaltsunterschiede
Drei der fünf Unternehmen in Hessen gehören zudem zur Finanzbranche, in der noch überdurchschnittlich verdient wird, wie der Vergleich zeigt. So haben in Frankfurt am Main die Deutsche Bank, die Commerzbank und die Deutsche Börse ihre Zentrale. Im Vergleich der Bundesländer liegt Hamburg mit seinem Gehaltsniveau an vierter Stelle hinter Hessen, Baden-Württemberg und Bayern.
Zwischen den einzelnen Branchen in der Hansestadt gibt es aber große Gehaltsunterschiede (siehe Tabelle unten). Danach verdient man in Hamburg in der Finanzbranche und der Luftfahrt am besten. Die niedrigsten Gehälter werden in der Hansestadt in Hotels, Gaststätten und in Callcentern gezahlt. Bei den Gehältern handelt es sich um den sogenannten Medianwert, der genauer ist als der Durchschnittswert, weil dieser durch besonders hohe oder niedrige Gehälter verzerrt werden kann.
Hamburg auf dem sechsten Rang
Im Einkommensranking der Landeshauptstädte liegt Hamburg bundesweit auf dem sechsten Rang. An der Spitze steht Stuttgart mit einer einkommensstarken Metall- und Elektroindustrie. So liegen die Gehälter in Stuttgart 27,6 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. In München sind es 26,1 Prozent. Die Gehaltsunterschiede zwischen Süd- und Norddeutschland haben mehrere Ursachen: Sie reichen von Lebenshaltungskosten und Mieten über die Nachfrage nach Fachkräften bis zur Kapitalstärke der Firmen.
Auch die Größe des Unternehmens entscheidet über das Einkommen: In einer Firma mit mehr als 1000 Mitarbeitern liegt das Gehalt 46 Prozent über dem Einkommen einer Firma, die nur ein Zehntel der Beschäftigten hat. „Städte wie Hamburg profitieren stark von ihrer Attraktivität für junge Leute. Unternehmen müssen dort nicht ganz so tief in die Tasche greifen, wenn sie ihren Nachwuchs rekrutieren“, sagt Philip Bierbach von Gehalt.de.
Berufsanfänger schneiden besser ab
Die Studie hat auch Gehälter für Berufsanfänger ausgewertet. Nach einer Ausbildung liegen sie in Hamburg im Schnitt bei 31.527 Euro. Mit einem Studienabschluss beträgt das Gehalt 48.469 Euro. Die Hansestadt rangiert hier im Bund jeweils auf dem vierten Platz. Berufsanfänger schneiden damit – blickt man auf den bundesweiten Vergleich – sogar besser ab als Hamburger mit langer Berufserfahrung.