Berlin. Der Kurs der Cyberwährung Bitcoin steigt scheinbar unaufhaltsam. Aber auch die Mahnungen zu einer stärkeren Kontrolle werden lauter.
Der Kurs der Internet-Währung Bitcoin hat erstmals die Schallmauer von 20.000 Dollar (17.000 Euro) durchbrochen. Am Sonntag war der Kurs laut der Internet-Finanzplattform Coinmarketcap binnen weniger Stunden um gut 500 Dollar bis auf 20.089 Dollar geklettert.
Am Montagmorgen ging es dann allerdings wieder abwärts – auf Kurse um die 19.000 Dollar. Derartige große Ausschläge beim Bitcoin-Kurs sind in der letzten Zeit nicht ungewöhnlich. Erst im November hatte der Bitcoin die Marke von 10.000 Dollar durchbrochen. Binnen nur eines Monats hat er sich somit verdoppelt. Das Plus seit Jahresbeginn beläuft sich mittlerweile auf über 1700 Prozent.
Angebot und Nachfrage bestimmen den Kurs
Bitcoin ist ein digitales Zahlungsmittel. Mit dieser Art Währung kann man anonym innerhalb weniger Minuten Geld per Internet versenden. Alle Transaktionen sind transparent, aber anonym. Man kann Bitcoins kaufen oder verkaufen, damit einkaufen, man kann sogar selbst Bitcoins herstellen. Der Wert eines Bitcoins basiert ausschließlich auf dem Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage.
Nachdem die Nachfrage nach Bitcoins in der letzten Zeit oft das Angebot deutlich überstieg, hat sich der Preis rasant nach oben entwickelt – ideal für Spekulationen. Deshalb warnen immer mehr Fachleute davor, die Bitocoin-Geschäfte könnten außer Kontrolle geraten.
„Dringend über Regulierung nachdenken“
So dringt der Chef des Münchner Ifo-Instituts auf eine stärkere Beobachtung und Kontrolle. „Ich rate zu Vorsorge“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Die Staaten und die Notenbanken sollten sich dringend Gedanken über eine Regulierung machen.“
Fuest sieht bei der Internet-Währung eine Reihe von Problemen: „Wir sollten uns fragen: Was ist mit Transaktionen, die in Bitcoin abgewickelt werden? Werden da Steuern erhoben, finden möglicherweise illegale Transaktionen statt?“ Zudem müsse man genau beobachten, ob Risiken für die Finanzstabilität entstehen, wenn Institutionen begännen, in Bitcoin zu investieren.
Zuvor hatte unter anderem die Chefin der US-Notenbank, Janet Yellen, Anleger gewarnt, der Bitcoin sei eine „hoch spekulative Anlageform“. Ihrer Einschätzung nach ist der Bitcoin keine stabile Wertanlage. (W.B./dpa)