Hamburg . Hamburger Unternehmen Foodguide freut sich nach dem Auftritt in der TV-Show über starke Resonanz. So funktioniert die App.
„Es war krass“, sagt Malte Steiert, wenn er nach Dienstagabend gefragt wird. Schon den ganzen Tag waren deutlich mehr Nutzer auf der Gastro-App Foodguide aus Hamburg unterwegs gewesen. Als kurz nach 20 Uhr die Vox-Gründer-Show „Die Höhle der Löwen“ über die Bildschirme flimmerte, schnellten die Zahlen in die Höhe. „Wir haben innerhalb weniger Stunden 39.000 neue Downloads registriert“, sagt Steiert, der seine Idee gemeinsam mit Co-Gründer Finn Fahrenkrug in der Sendung präsentiert und Investor Carsten Maschmeyer überzeugt hatte. Für stolze 450.000 Euro sicherte sich der „Löwe“ 31,6 Prozent der Anteile des jungen Hamburger Unternehmens.
Die Nutzung der App ist kostenlos
Foodguide ist ein soziales Netz fürs Essen. Das Prinzip dahinter unterscheidet sich von etablierten Bewertungsportalen wie TripAdvisor oder Yelp und erinnert eher an die Dating-App Tinder. Die Optik entscheidet darüber, ob der User nach links (negativ) oder rechts (positiv) zum nächsten Gericht „wischt“. Ein Algorithmus ermittelt daraus die persönliche Essensvorlieben und macht Vorschläge, welches Lokal passen könnte. Knapp 40.000 Gerichte wurden inzwischen hochgeladen. Nach eigenen Angaben hat Foodguide inzwischen eine Million Nutzer in 20 Ländern. Aktuell rufen monatlich 35.000 Menschen die App auf. Für sie ist die Nutzung kostenlos. Erlöse sollen über die Restaurants generiert werden, die für Vermittlungen etwa Tischreservierungen Provisionen zahlen sollen. 2016 lag der Umsatz bei 100.000 Euro.
Internetseite nach Sendung zeitweise nicht erreichbar
Die Rückmeldungen nach dem Auftritt in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“, die am Reformationstag 2,6 Millionen Zuschauer einschalteten, seien positiv, sagt Malte Steiert. Der Ansturm war zeitweilig so groß, dass die Internetseite einige Minuten nicht erreichbar war. „Da waren 7500 Nutzer gleichzeitig online, das hatten wir so noch nie.“ Dagegen sei die Resonanz aus der Gastronomie geringer ausgefallen als erwartet. In den nächsten Wochen will das 20-köpfige Team die App sowohl technisch als auch inhaltlich anpassen. Anfang Dezember geht es für alle nach Lissabon. „Es wird eine Mischung aus Freizeit und Arbeit“, sagt Steiert. So haben sich auch die Mitarbeiter von Maschmeyers Firma Seed & Speed Ventures für Workshops angesagt. Ziel für nächstes Jahr ist der Eintritt auf dem US-Markt.