Hamburg. Zahlreiche Anwendungen für das Smartphone navigieren durch die Hansestadt. Ein Angebot nicht nur für Touristen.
Wie viele Treffer werden angezeigt, wenn man im App Store von Apple den Suchbegriff Hamburg eingibt? 100? 300? 500? Immer noch viel zu wenig. Mehr als 1600 sind es. Da gibt es natürlich die digitale Fahrplanauskunft für Bus und Bahn, den Bankautomatenfinder oder den Reiseführer. Und reichlich Angebote, die sich ausschließlich an Touristen richten. Aber es gibt auch viele Apps, die über Hafen, Alster und Michel hinausreichen und auch für Hamburger etwas zu bieten haben – und das sogar kostenlos. Das Abendblatt hat eine Auswahl zusammengestellt:
Für Ausgehfreudige: Der digitale Freizeitguide „Heute in Hamburg“ präsentiert seit bereits drei Jahren täglich ausgewählte Ausgehtipps für die Hansestadt. Seien es Partys, Konzerte, Flohmärkte oder Lesungen – die App passt sich den Vorlieben der Nutzer an. Gegründet wurde der Tippgeber für das Smartphone von den Hamburgern Patrick Henke, Jan Becker und Sven Casimir, für die ihr Start-up „ein Herzensprojekt“ ist. Als die App Anfang dieses Jahres kurzzeitig vor dem Aus stand, übernahm die Hamburger Sparkasse mit ihrem neu gegründeten Innovationslabor „Haspa Next“ die Hamburger App. Gemeinsam mit den Gründern wird der Freizeitguide seitdem fortgeführt und weiterentwickelt.
Für Hungrige: Appetit? Die App „Foodguide“ ist ein soziales Netzwerk für Essen, in dem Nutzer neue Gerichte in ihrer Umgebung entdecken können. Mit der Smartphone-Anwendung lässt sich das Essen direkt bestellen und auch kommentieren. Restaurant-Reservierungen sind ebenfalls über den digitalen Essensguide möglich. Beim App Contest Hamburg der Handelskammer im vergangenen Jahr wurde „Foodguide“ als bester Beitrag in der Kategorie „Medien“ ausgezeichnet. Nicht nur in der Hansestadt weist die App Hungrigen den Weg. Das Angebot gibt es auch für weitere deutsche Städte wie Berlin und Düsseldorf sowie für europäische Metropolen, unter anderem Paris, Rom, London und Lissabon.
Für Schnitzeljagd-Fans: Das Hamburger Software-Unternehmen Linkwerk hat die App „Quarterquest“ erfunden. Ein Kunstwort, das sich zusammensetzt aus den englischen Wörtern für „Quartier“ und „Rätsel“. Dahinter steckt ein Rundgang durch ein Stadtviertel, bei dem der Nutzer an verschiedenen Stationen eine Aufgabe gestellt bekommt. Erst wenn die Lösung gefunden wurde, geht der Rundgang weiter – eine Art Schnitzeljagd per Smartphone. Über die Rätsel wird spielerisch eine Geschichte erzählt. Dazu gibt es – auch offline – Hintergrundinformationen, Karten und Fotos. Für die Hansestadt stehen verschiedene Routen zur Auswahl, wie zum Beispiel in Blankenese, Altona, St. Georg oder aber die Hamburger U-Bahn. In Norddeutschland kann auch in Lübeck und auf Sylt gerätselt werden. Zudem gibt es Routen in weiteren Städten.
Für Naturliebhaber: Eine Tour ins Grüne? Auch beim Ausflug in die Natur lohnt es sich, das Smartphone dabeizuhaben. Mit der App „Entdeckerrouten“ können Wanderer und Radfahrer die Pflanzen- und Tierwelt der Metropolregion erkunden. Insgesamt 16 Routen führen durch fünf Naturschutzgebiete in und um Hamburg: den Regionalpark Wedeler Au, den Regionalpark Rosengarten, die Vier- und Marschlande, den Sachsenwald und die Wälder der Walddörfer. Auf jeder Route liegen sogenannte Entdeckerpunkte, an denen der GPS-gestützte Guide dem Nutzer Information über die Landschaft, ihre Geschichte und die Sehenswürdigkeiten anbietet. Wie funktionieren die Alsterschleusen? Was steckt in einem Hünengrab? Oder: Welche Tiere sind in den Holmer Sandbergen zu Hause? Radfahrer sollten das Smartphone während der Fahrt sicher am Lenker befestigen oder nur bei Bedarf aus der Tasche holen.
Für Kulturinteressierte: Theater, Museen, Clubs oder Geschichtswerkstätten – mit der Smartphone-App „Kulturpunkte“ können sich Nutzer über mehr als 400 Kulturinstitutionen in Hamburg informieren und kulturelle Themen-Spaziergänge durch die Hansestadt machen. Die Smartphone-App der Kulturbehörde eignet sich zum Beispiel zur Vorbereitung auf einen Museumsbesuch, als Begleiter durch eine Ausstellung oder aber zur Recherche. In dem mobilen Stadtführer wird das kulturelle Angebot auf einem Stadtplan angezeigt, je nach Interesse kann sich der Nutzer auch Tipps aus verschiedenen Kategorien vorschlagen lassen. Für ausländische Touristen gibt es die Anwendung inzwischen auch in englischer Sprache.
Für Shopping-Verrückte: Beim Einkaufsbummel in der Hansestadt hilft seit zwei Jahren die App „Findeling“. Die Erfindung der zwei ehemaligen Hamburger Studenten Katharina Walter und Florian Schneider will Geschäfte vor Ort im Netz bekannter machen und damit den lokalen Einkauf stärken. Der Shopping-Guide funktioniert wie eine Art interaktives Schaufenster. Nutzer können gezielt nach einem Produkt, einer Marke oder Geschäften suchen. Die Kriterien lassen sich filtern. Wo gibt es vegane oder regionale Produkte? Wer verkauft Handgemachtes oder Unikate? Mittlerweile gibt es die Anwendung auch für ausgewählte Läden in Berlin, München und Köln.
Für Hörbuchfreunde: Kopfhörer aufgesetzt, „Play“-Taste gedrückt – und schon wird erzählt: Wie eine Art Hörbuch funktioniert die App „AudioguideMe“, mit der sich Nutzer Geschichten über verschiedene Orte anhören und auch selbst welche beisteuern können. Eine Karte zeigt die Umgebung an, in der sich der Nutzer befindet. An vielen Standorten wie etwa Denkmälern, Parks oder Häusern sind Audiodateien hinterlegt, die Hintergrundinformationen liefern. Das sind zum Beispiel Infos von Tourismusverbänden, Ausschnitte aus Regionalkrimis oder Interviews und Reportagen von Rundfunksendern. Hörer, die mitmachen wollen, können selbst ihre persönlichen Erlebnisse schildern. Für ihre Erfindung bekamen die Hamburger Entwickler bereits den German Design Award verliehen.
Für Neu-Hamburger: Neu-Hamburger und insbesondere Flüchtlinge erhalten über die Smartphone-App „Hello Hamburg – The Newcomer’s Handbook“ praktische Tipps beim Start in der neuen Heimat. Die Anwendung der Bücherhallen verschafft einen Überblick über Hamburgs große Institutionen und ihre Angebote, wie zum Beispiel Kita-Träger und Volkshochschulen. Sämtliche Informationen gibt es in den fünf Sprachen Deutsch, Englisch, Arabisch, Farsi und Russisch, weitere Sprachen sind in Planung.
Erhältlich über den App Store und Google Play