Neuer ICE 4 fährt ab Dezember auf zwei Hamburg-Strecken
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Hamburg. Seit Ende des vergangenen Jahres wurden die Züge der neuesten Flotte getestet, bald werden sie regulär in den Fahrplan aufgenommen.
Der modernste ICE der Deutschen Bahn kommt vom Dezember an regulär auf den Verbindungen von Hamburg über Hannover und Göttingen nach Stuttgart und München zum Einsatz. Ab dem Fahrplanwechsel werden fünf der ICE4-Züge auf den beiden Strecken eingesetzt, teilte die Deutsche Bahn am Montag mit. Insgesamt zehn mal am Tag fährt zwischen Hamburg-München und Hamburg-Stuttgart ein neuer ICE 4. Das soll mehr Platz bringen.
Zwischen Hamburg und München kam die 4er Flotte seit Ende des vergangenen Jahres bereits testweise zum Einsatz. Auf dieser Strecke wird derzeit außerdem bereits das Reisen ohne Fahrscheinkontrolle getestet. Möglich macht dies ein Zusatz bei der Bahn-App auf dem Smartphone. Bis 2023 sollen 130 neue ICE 4 im Streckennetz eingesetzt werden.
Ersatz-ICE von Berlin nach Frankfurt
Die diesjährige Fahrplanumstellung ist die bislang größte ihrer Art für die Deutsche Bahn. Zum 10. Dezember tut sich vor allem auf der Strecke Berlin-München viel. Nach dem Ausbau der Strecke fährt nun bundesweit jeder dritte Fernzug laut Bahn etwas anders – zum Beispiel einen anderen Weg oder zu anderen Zeiten.
Wer von Braunschweig und Hildesheim nach Stuttgart, Ulm und München möchte, muss künftig in Fulda umsteigen, ohne dass sich dadurch die Fahrzeit verlängert. Der Grund ist die Inbetriebnahme der neuen Schnellfahrstrecke von Berlin über Halle und Erfurt nach München, über die künftig die direkten Züge zwischen beiden Städten fahren. Als Ersatz fährt zweistündlich ein ICE von Berlin über Braunschweig und Hildesheim nach Frankfurt mit Stopp am Flughafen.
Und noch eine Änderung: Mit dem Fahrplanwechsel müssen Bahnreisende auch tiefer ins Portemonnaie greifen. Das Preisniveau im Fernverkehr wird zum 10. Dezember um 0,9 Prozent steigen. Mehr zu den neuen Ticketpreisen bei der Deutschen Bahn lesen Sie hier.
Die Änderungen durch den neuen Bahn-Fahrplan
Strecke Berlin-München
Bahnfahrer sparen bald bis zu zwei Stunden. Das „Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8“ ist eines der wichtigsten Bahnvorhaben vergangener Jahre. Sprinterzüge brauchen künftig 3:55 Stunden, von Berlin nach Nürnberg 2:51 Stunden. Es soll täglich 10 000 Sitzplätze mehr geben als bisher. Von dem Ausbau profitieren laut Bahn rund 17 Millionen Menschen in verschiedenen Regionen.
Thüringen
Bei den Städten hat es allen voran Erfurt gut getroffen: Dort sollen künftig deutlich mehr Fernzüge halten. Einige Regionen müssen aber auch Abstriche machen: In Weimar halten schon länger keine ICE mehr, auch von Jena und zum Beispiel Saalfeld gibt es nun keine ICE-Direktverbindungen mehr.
Sachsen-Anhalt
Die neue Strecke bringt laut Bahn auch kürzere Fahrtzeiten für Halle, Magdeburg, Bitterfeld und Lutherstadt Wittenberg. Von Wittenberg sollen Züge jetzt jede Stunde nach Erfurt und alle zwei Stunden nach Eisenach, Frankfurt/Main und Stuttgart fahren. Vom Saaletal aus gibt es dagegen keine direkte ICE-Verbindung mehr, aber noch eine IC-Anbindung und Umsteigemöglichkeiten.
Sachsen
Von Leipzig fahren im Zwei-Stunden-Takt Züge direkt nach Stuttgart und Mannheim los. Von Dresden kommt man eine Stunde schneller nach Nürnberg (3:30 Stunden) und München (4:45 Uhr).
Weiteres Bayern
In Nürnberg hält künftig der Sprinterzug, der von Berlin nach München fährt. Auch im oberfränkischen Coburg halten künftig ICE-Züge, Berlin und München werden schneller erreicht. Die neue Strecke bringt auch für andere Städte eine bessere Anbindung nach Nordost, etwa für Augsburg, Donauwörth und Bamberg.
Strecke Frankfurt-Berlin
Hier fahren künftig zwei ICE pro Stunde, bisher war es einer Richtung Hauptstadt. Das Ganze hat aber auch einen kleinen Haken für Reisende und Pendler, wie die Bahn einräumt: Einige Sprinterzüge brauchen mit 3:50 Stunden nun zehn Minuten länger.
Von Hamburg Richtung Süden
Bisher hat die Bahn ihre neuen Schnellzüge getestet, nun wechseln sie vom Probebetrieb regulär in den Fahrplan. Zehn mal am Tag fährt zwischen Hamburg-München und Hamburg-Stuttgart ein neuer ICE 4. Das soll mehr Platz bringen.
Baden-Württemberg
Die Menschen im Südwesten kommen öfter mit dem Intercity Richtung Schweiz. Pro Tag soll es zwischen Stuttgart, Singen und Zürich 20 zusätzliche Fahrten mit dem IC geben. Zudem gibt es - wie bereits beschrieben - nun zum Beispiel eine ICE-Direktverbindung nach Leipzig.
Ausland
Züge nach Wien brauchen von Nürnberg und Frankfurt bald 25 Minuten weniger. Auch nach Prag geht es von Dresden 10 Minuten und von Berlin 20 Minuten schneller, weil Bauarbeiten beendet sind und Loks nicht mehr gewechselt werden müssen. Es gibt auch neue Direktverbindungen nach Mailand von Frankfurt und Freiburg und von Köln nach Luxemburg.
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