Hamburg. Einst zählte die Messe 100.000 Besucher – heute sind es 68.000. Verlängerte Öffnungszeiten brachten nicht den erhofften Erfolg.
Die Bootsmesse Hanseboot hat auch mit veränderten Öffnungszeiten und neuen Angeboten den langfristig rückläufigen Trend nicht stoppen können. In diesem Jahr besuchten 68.000 Segelfreunde und Wassersportler die Hanseboot, teilte die Messegesellschaft am Sonntag zum Abschluss mit. Das waren 4000 weniger als im vergangenen Jahr. Zu ihren besten Zeiten hatte die Hanseboot noch mehr als 100.000 Besucher.
Besucherschwund ist Branchen-Problem
Schon zu Beginn der Messe zeichnete sich eine Verkleinerung ab. 430 Yachten und Boote wurden gezeigt. Waren es vor zehn Jahren noch 900 Aussteller, ist die Zahl inzwischen auf 520 gesunken. Am Startwochenende zeigten sich die Veranstalter noch optimistisch. Insbesondere, weil in der Region Hamburg laut Branchen-Statistik gut 60.000 Bootseigner leben.
Doch Besucherschwund im Wassersport ist kein regionales Problem. Alle deutschen Wassersportmessen haben zu kämpfen – offenbar, weil die Branche Nachwuchsprobleme bei ihrem Kundenstamm hat.
Nachwuchs für den Wassersport begeistern
„Wir stehen weiter vor der Herausforderung, auf die aktuelle Markt- und Interessenlage mit neuen Konzepten und Ideen zu reagieren“, sagte Messechef Bernd Aufderheide. Die veränderten Öffnungszeiten bis 20 Uhr an den Werktagen hätten vielen Berufstätigen die Möglichkeiten gegeben, nach Feierabend auf die Hanseboot zu kommen. Das habe zu vielen qualifizierten Kundenkontakten geführt.
Die Aussteller aus den Bereichen Ausrüstung, Zubehör und Funsport seien mit dem Messeverlauf sehr zufrieden, sagte Projektleiter Heiko Zimmermann. Dagegen bekämen die Bootsaussteller die Marktsituation in Teilen zu spüren. Es komme darauf an, mehr junge Menschen für den Wassersport zu begeistern. Die Messe mit Ausstellern aus 20 Nationen ist am Sonntag zu Ende gegangen.