Hamburg. Spezielle Fluggastbrücken zum schnelleren Ein- und Aussteigen werden ausgebaut. Emirates plant Verbindung des Großraumfliegers.

Das größte Passagierflugzeug der Welt fliegt von Düsseldorf nach Dubai, von Dubai nach Kopenhagen und von Frankfurt aus überall in die Welt. Nur um Hamburg macht der Airbus A380 bisher noch einen großen Bogen. Das könnte sich demnächst ändern. Im Zuge des Umbaus des Flughafen-Vorfelds bereitet sich Fuhlsbüttel auch auf einen regelmäßigen Einsatz des Großraumfliegers A380 vor.

Bereits in der Vergangenheit wurden die Grünstreifen neben beiden Landebahnen mit einem Kunstharz befestigt, damit der Riesenjet mit einer Flügelspannweite von knapp 80 Metern beim Landen keinen Dreck aufwirbelt. Jetzt werden auch die Flugsteige ausgebaut. Der Flughafen bekommt an drei von ihnen so genannte Doppelfluggastbrücken, die das Ein- und Aussteigen aus besonders großen Flugzeugen beschleunigen werden. Wie eine Sprecherin des Flughafens erklärte, sollen die Gangways noch in der zweiten Jahreshälfte 2016 angeliefert werden.

Hamburg ist ein wichtiges Ziel für Emirates

Voraussetzung zur Nutzung einer Doppelfluggastbrücke ist es, dass das Flugzeug so groß ist, dass es zwei Einstiege vor dem Flügel hat. Das betrifft Langstreckenflieger wie die Boeing 767, die United Airlines derzeit von Hamburg nach New York einsetzt, die Boeing 777, mit der die Fluggesellschaft Emirates derzeit von Hamburg nach Dubai fliegt – oder eben den A380.

Die Fluggesellschaft Emirates ist es auch, die in Hamburg die Hoffnung auf einen Einsatz des „Königs der Lüfte“ beflügelt. Die arabische Fluggesellschaft erweitert nämlich den Einsatz ihres Vorzeige-Fliegers in Deutschland. Neben Frankfurt und München fliegt der A380 auch Düsseldorf an. Dort will Emirates ab Anfang Juli eine zweite A380-Verbindung nach Dubai einrichten, wie der Sprecher mitteilte.

Überdies sind die Araber an einer Verbindung des Superjets von und nach Hamburg interessiert. „Seit der Aufnahme unserer Linienflüge ab Hamburg im Jahre 2006 ist die Hansestadt eine wichtige Destination in unserem Streckennetz“, sagte ein Sprecher des Unternehmens. „Ausgehend von der derzeit starken Nachfrage nach unserem Bordprodukt und unseren Flugverbindungen ab Hamburg, gibt es definitiv Potenzial für den Einsatz einer Emirates A380, sobald der Flughafen für die Abfertigung dieses Flugzeugtyps bereit ist“, so der Sprecher weiter.

Im Klartext heißt das: Hamburg muss sich für die Abfertigung des A380 fit machen, dann plant Emirates, ihn nach Hamburg zu schicken. Wie in Düsseldorf könnte dann eine der zwei täglichen Verbindungen ab Hamburg nach Dubai mit einem A380 bedient werden. Die Kapazität auf der Strecke würde damit um 20 Prozent steigen. Emirates ist die Fluggesellschaft mit den meisten A380-Flugzeugen. Sie hat 80 in Betrieb und 62 weitere bestellt.

22 Räder hat der Riesenjet von Airbus

Maschinen dieses Typs sind bisher nur zur Wartung bei Lufthansa Technik oder zur Besichtigung bei den Airport Days in Fuhlsbüttel gelandet. Wann der erste A380 mit seinen 22 Rädern im Liniendienst in Hamburg aufsetzen wird, steht noch nicht fest. „Bisher hat sich Emirates bei uns noch nicht angemeldet“, sagt die Flughafen-Sprecherin.

Rund sieben Millionen Euro investiert der Flughafen in den Umbau der Fluggastpiers. Die neuen Doppelfluggastbrücken sollen an den Ausgängen B 20, B30 und B31 installiert werden. Sie sind Teil des viereinhalbjährigen Umbaus des Hauptvorfelds. Neben dem mittlerweile 40 Jahre alten Betonbelag erneuert der Flughafen die Versorgungsleitungen unter der Fahrbahn und modernisiert die Oberfläche mit neuen Markierungen. Der Umbau kostet insgesamt rund 120 Millionen Euro.

Außer der Infrastruktur wird auch die Verkehrsführung für die vielen Versorgungsfahrzeuge wie Tankwagen, Passagierbusse oder Gepäcktransporter erneuert. Das Einbahnstraßen-System, über das die Flugzeuge bisher von der Landebahn zur Parkposition geführt werden, soll durch ein Gegenverkehrssystem ersetzt werden. Durch diese verbesserte Flächenausnutzung verkürzen sich unter anderem auch die sogenannten Umlaufzeiten der Flugzeuge – sie benötigen weniger Zeit für das Rollen zu den Abflugpositionen. Zudem soll das Vorfeld das moderne Leitsystem „Follow the Greens“ erhalten: Hierbei weisen in den Boden eingelassene grüne Lichtreihen den Piloten den Weg zum Start oder der richtigen Parkposition. Wie der Flughafen mitteilte, soll das neue Vorfeld-„Layout“ in der Nacht vom 21. auf den 22. Juli in Betrieb gehen. Vom Flughafen Fuhlsbüttel fliegen rund 60 Airlines 120 Ziele an.