Hamburg/Essen. Nach einem Bericht könnte der frühere Karstadt-Chef bald auf freien Fuß kommen. Der Helfer soll Thomas Middelhoff schon einmal unterstützt haben.
Nach einem "Spiegel"-Bericht gibt es Hinweise darauf, dass der Hamburger Pflegeheim- und Klinikbetreiber Ulrich Marseille die Kaution für den früheren Karstadt-Chef Thomas Middelhoff in Höhe von 895.000 Euro zahlen könnte. Middelhoff hatte mehrere Jahre bei Marseille im Aufsichtsrat gesessen. Das Nachrichtenmagazin hatte nach eigenen Angaben die Marseille-Kliniken AG um eine Stellungnahme gebeten. Das Unternehmen wollte demnach antworten, aber nur gegen eine Zahlung einer Gebühr in Höhe von 199,20 Euro. Das habe der "Spiegel" abgelehnt.
Zuletzt hatten die Anwälte des ehemaligen Arcandor- und Bertelsmann-Topmanagers berichtet, dass eine Entlassung bevorstehe. Bei der Kaution gehe es noch um einige Formalien, habe Middelhoffs Anwalt Hartmut Fromm der dpa erklärt. Middelhoff war im November unter anderem wegen Untreue zu einer dreijährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Der Manager war sofort nach dem Urteil wegen Fluchtgefahr im Gerichtssaal verhaftet worden. Der Richterspruch ist allerdings noch nicht rechtskräftig. Middelhoff bestreitet die Vorwürfe.
Der Anwalt hatte gesagt, das Geld für die Kaution werde von Privatpersonen zur Verfügung gestellt. Middelhoff hatte Ende März einen Antrag auf Privatinsolvenz gestellt.
Middelhoff soll laut "Focus" seine Villa im südfranzösischen Saint-Tropez zum Verkauf anbieten. Makler offerierten das Haus im Internet für 44 Millionen Euro, so das Magazin. (HA)